Hummels zahlt den Preis

Zum dritten Mal in Folge schmorte Mats Hummels bei der AS Rom nur auf der Bank. Sowohl bei den letzten beiden Ligaspielen als auch in der Europa League gegen Athletic Bilbao (1:1) kam er nicht zum Einsatz. Dass Hummels mit seinem Reservisten-Dasein unzufrieden ist, dürfte klar sein. Doch was sind die Gründe?

Der 35-Jährige zahlt aktuell den Preis dafür, dass er erst spät im Sommer, Anfang September, zu den Römern wechselte. Zu diesem Zeitpunkt waren die ersten drei Spieltage in der italienischen Serie A bereits gespielt.

Auch wenn er über den Sommer hart schuftete, hatte Hummels nach SPORT1-Informationen mit Trainings-Rückstand zu kämpfen. Vor allem das Mannschaftstraining fehlte Hummels nach seinem BVB-Aus komplett. Ein paar Prozent Fitness fehlen dem neuen Römer-Coach Ivan Juric entsprechend noch.

Trainer-Wechsel zögert Hummels-Debüt heraus

Auch der Trainer-Wechsel bei der AS Rom spielte Hummels nicht gerade in die Karten. Der Vorgänger von Juric, Daniele De Rossi, der am 18. September entlassen wurde, drängte auf die Hummels-Verpflichtung.

Unter der Klublegende hätte der Ex-Dortmunder sicher schon seine ersten Minuten verbuchen können. Denn De Rossi setzte voll auf Hummels‘ Qualitäten. Das hat zum einen damit zu tun, dass der Italiener, der als Spieler im defensiven Mittelfeld auflief, das Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit richtete - Hummels sollte dabei der zentrale Baustein sein.

Zum anderen war De Rossi selbst bis ins gehobene Fußballeralter (Karriereende mit 36 Jahren) noch aktiv und weiß deshalb nur zu gut, wie wichtig Erfahrung, Ruhe am Ball und Übersicht sind - Eigenschaften, die den Innenverteidiger auszeichnen. Unter Juric muss sich Hummels nun eben neu beweisen.

Hummels-Comeback steht bevor

Doch das ersehnte Hummels-Debüt bei den Römern steht unmittelbar bevor. Am Sonntag gegen Venedig könnte der Weltmeister nun erstmals für seinen neuen Klub auflaufen. Auch weil seine Qualitäten dringend gebraucht werden.

Die AS Rom verspielte zuletzt zweimal spät im Spiel eine 1:0-Führung, die Gegentore fielen dabei nach ähnlichem Muster. Bilbao köpfte unter der Woche nach einem Freistoß zum 1:1-Endstand ein.

Ähnliches Schicksal erlitten die Römer beim vorletzten Ligaspiel gegen Genua. Auch da führte der Hummels-Klub lange Zeit und mussten in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen - wieder per Kopf, diesmal nach einer Flanke.

Gerade in diesen Situationen wäre Hummels mit seiner Stärke in der Luft und seiner Ruhe in brenzligen Situationen hilfreich gewesen. Auch der neue Rom-Coach dürfte das registriert haben.