"Kroos-Abgang wurde unterschätzt“

Der Frust ist riesengroß nach der bitteren 1:3-Peite von Real Madrid in der Champions League gegen die AC Mailand. Nicht nur die spanische Presse sowie Mina Bonino, Partnerin von Mittelfeldspieler Fede Valverde, gehen mit den Königlichen und insbesondere auch Trainer Carlo Ancelotti hart ins Gericht.

Angesichts der zweiten Heimniederlage in Folge im Estadio Santiago Bernabéu, was es zuletzt vor eineinhalb Jahren gegeben hatte, wetterte auch Jorge Valdano. Die Real-Ikone, die von 1984 bis 1987 in Madrid spielte und danach zwischenzeitlich auch als Sportdirektor und Geschäftsführer bei den Blancos agierte, meinte auf der Plattform Fútbol en Movistar Plus+, der Coach trage „immer einen Teil der Verantwortung, wenn es keine Ordnung gibt.“

Weiter sagte er: „Es gibt individuelle Verantwortung, weil es große Spieler gibt, die noch nicht ihren besten Moment gefunden haben, und es gibt Verantwortung bei der Zusammenstellung des Kaders. In diesem Kader gibt es nicht viel Ausgewogenheit.“

Real-Ikone legt Finger in die Wunde

Mit Blick auch auf die jüngste 0:4-Klatsche im Clásico gegen den Erzrivalen FC Barcelona bemängelte Valdano zudem, das Kernproblem liege aktuell im „Mittelfeld, wo die Mannschaft kein Gleichgewicht findet“. Dabei wurde der 69 Jahre alte Argentinier insbesondere wegen des Abgangs eines deutschen Weltklasse-Spielers deutlich: „Ich denke, der Abgang von Kroos wurde unterschätzt. Seine Anwesenheit war heilsam, denn er gab der Mannschaft Geduld, wenn sie sie brauchte und die geistige Schnelligkeit, wenn es nötig war, zu beschleunigen.“

„Madrid hat ohne Kroos viel verloren und ist nicht in der Lage, dies zu kompensieren, selbst mit einigen der besten Spieler der Welt“, so Valdano weiter.

Kroos, 2014 Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft, hatte nach der EM im Sommer seine bemerkenswerte Profi-Karriere beendet, nachdem er mit den Madrilenen binnen zehn Jahren allein sechs Mal die Königsklasse gewonnen hatte.