Last-Minute-Selke erschüttert den Betze!
Der Hamburger SV hat in Person von Davie Selke ganz spät zugeschlagen - und dennoch die Chance ausgelassen, in der 2. Liga einen Aufstiegsplatz zu erobern. Der HSV erreichte im stimmungsvollen Traditionsduell beim 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend ein 2:2 (0:1) und ist Vierter. Der FCK bleibt im Tabellenmittelfeld.
Selke tauchte in der 95. Minute nach einer messerscharfen Flanke von Adam Karabec im Strafraum auf, sein Kopfball war unhaltbar - und der Jubel der Gäste auf dem Betze kannte keine Grenzen mehr. Auch Trainer Steffen Baumgart rannte zur Jubeltraube an der Eckfahne.
Selke schwärmte nach der Partie bei SPORT1 von dem besonderen Moment: „Ein super Fußballspiel, in dem wir am Ende nochmal richtig Druck aufgebaut haben. Das war am Ende die Belohnung. Es hat sich angebahnt.“
Torhüter-Wechsel: HSV-Schock kurz vor Spiel
Hamburg hatte auf dem Betzenberg eigentlich die Kontrolle - er spielte viel mehr Pässe als der Gegner, hatte auch viel mehr Ballbesitz. Allerdings erspielte er sich lange keine größeren Torchancen.
Der zweikampfstarke FCK schaute sich das an und schlug zu: Ragnar Ache (33.) schoss den Ball nach einer Flanke von links aus kurzer Distanz durch die Beine des Hamburger Torhüters Matheo Raab, der kurzfristig Daniel Heuer-Fernandes ersetzt hatte.
Als sich der HSV zu Beginn der zweiten Halbzeit um mehr Offensive bemühte, wurde er direkt wieder kalt erwischt: Richmond Tachie (50.) traf nach Zuspiel von Aaron Opoku sehenswert.
Krahl rettet mehrmals - dann kommt Selke
Der FCK, seit dem 1:0 die bessere Mannschaft, holte die Hamburger allerdings zurück ins Spiel. Nach einem Eckball irrte Torwart Julian Krahl durch den Fünfmeterraum, Robert Glatzel (59.) köpfte zum Anschlusstreffer ein.
„Mit der Hereinnahme von Davie Selke und auch Dompe ist dann eine Initialzündung beim HSV passiert. Da hat man mal gesehen, was der HSV drauf hat“, sagte TV-Experte Markus Babbel bei SPORT1: „Bis dahin war es doch sehr träge und pomadig. Und da kam natürlich schon nochmal eine brutale Qualität.“
Krahl rettete danach zwar zunächst gegen Joker Adam Karabec (72.) und Jean-Luc Dompe (90.+1), über den Baumgart vor der Partie ein erstaunliches Urteil gefällt hatte. Beim Ausgleich von Selke aber war er in der fünften Minute der Nachspielzeit machtlos.