Leichtathletik-Revolution im Test
Das Stadion St-Léonard in Fribourg erlebt eine Premiere der besonderen Art: Unter dem Motto „Wir sind nicht nur ein Meeting, wir sind ein Labor“ verspricht das Fribourg Track Lab am 1. September neue Maßstäbe in der Leichtathletik zu setzen.
Das Track Lab ist nicht nur ein gewöhnliches Meeting, sondern ein experimentelles Format, das sich der Erforschung und Entwicklung neuer Wettkampftechnologien und -Formate widmet.
Bei diesem ersten Event treten sechs Teams, jeweils angeführt von einem Kapitän, in acht verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Der Fokus liegt nicht auf der Leistung, sondern auf zwei wesentlichen Bereichen. Zum einen der Teamgedanke und zum anderen das Ausprobieren neuer Wettkampfformate. Jeder Athlet startet nur in seiner Disziplin und versucht dort, möglichst viele Punkte für sein Team zu holen. Die Teams werden in der sogenannten Draw Night ausgelost.
Neues Format, neue Regeln: Die Highlights des Track Labs
Das Meeting soll schnell und dynamisch sein. Die Wettkämpfe sollen knapp zwei Stunden dauern und es wird immer nur eine Aktion geben. „Oft muss man sich bei einem Meeting entscheiden, wo man hinschaut. Das wollen wir ändern“, sagt Laurent Meuwly, einer der Initiatoren des Meetings.
Damit dies möglichst reibungslos klappt, gibt es auch bei den Disziplinen einige Neuerungen.
Folgend die Änderungen für die einzelnen Disziplinen:
100 Meter Hürden: Der Schwellenwert für die Reaktionszeit wird von 0,1 auf 0 gesenkt.
200 Meter: Der Schwellenwert für die Reaktionszeit wird von 0,1 auf 0 gesenkt.
400 Meter: Der Schwellenwert für die Reaktionszeit wird von 0,1 auf 0 gesenkt.
Weitsprung: Einführung der Absprungzone. Die Athleten haben nicht 20 cm, sondern 40 cm für den Absprung zur Verfügung. Gemessen wird der tatsächliche Sprung, d.h. vom Absprungpunkt bis zur Markierung im Sand.
Steeple Mile: Eine neue Variante des Hindernislaufs über die Distanz von einer Meile. Das sind ca. 1600 Meter und nicht 3000 Meter wie beim „normalen“ Hindernislauf. Es gelten die Standardregeln des Laufs, aber die Intensität des Laufs ist höher und das Tempo ist schneller.
Speerwurf: Nur der beste Wurf zählt. Ist ein Versuch kürzer als der vorherige, wird der Wurf nicht gewertet. Außerdem hat jeder Athlet nur vier und nicht sechs Würfe.
Stabhochsprung: Jeder Athlet hat sechs Versuche. Bei jedem Versuch wird die tatsächlich übersprungene Höhe gemessen und als Versuchsergebnis gewertet (nicht die Höhe der Latte). Die Latte selbst dient als visuelle Hilfe für den Athleten, stellt aber nicht die Höhe des Ergebnisses dar. Fällt die Latte, wird der Versuch als ungültig gewertet.
Das Fribourg Track Lab ist somit mehr als ein Wettkampf - es versteht sich als Wegweiser für die Zukunft der Leichtathletik und als spannendes Experimentierfeld für neue Technologien und Formate. Die Veranstaltung verspricht nicht nur für die Athleten, sondern auch für die Zuschauer ein aufregendes Erlebnis zu werden.