„Mir wird der Tod gewünscht!“
Nach ihrer Erstrundenniederlage bei den US Open hat die französische Tennisspielerin Caroline Garcia Hunderte von Hassbotschaften erhalten und diese öffentlich gemacht.
In einem emotionalen Beitrag auf Instagram erklärte die 30-Jährige, dass sie trotz ihrer Erfahrung und ihrer Fähigkeit, mit solchen Angriffen umzugehen, zutiefst verletzt sei.
Viele Kollegen berichteten seit der Enthüllung von ähnlichen Konfrontationen. Deutschlands Tennis-Star Alexander Zverev berichtet nun von schockierenden Nachrichten.
„Schaut euch mein Instagram an, wie viel ich da bekomme, wie viel meiner Mutter der Tod gewünscht wird oder mir der Tod gewünscht wird“, sagte Zverev. „Es gibt überall auf der Welt dumme Menschen.“
Der 27-Jährige hat sich als Schutz ein Vorgehen überlegt: „Ignorieren.“
Seine Kollegin Garcia hat jedoch Sorge, was diese Art von Nachrichten für junge, aufstrebende Spielerinnen bedeuten könnten, die möglicherweise noch nicht die gleichen Schutzmechanismen für ihre psychische Gesundheit besitzen.
Garcia verlor in der ersten Runde des Grand-Slam-Turniers in New York mit 1:6, 4:6 gegen die Mexikanerin Renata Zarazúa. Danach erhielt sie zahlreiche beleidigende und drohende Nachrichten. Einige davon wünschten ihrer Mutter den Tod, andere forderten Garcia auf, sich selbst zu schaden.
Garcia: „Wir sind Menschen“
Die Tennisspielerin betonte, dass solche Nachrichten, insbesondere nach einer schweren Niederlage, einen tiefen emotionalen Schaden anrichten können. „Wir sind Menschen. Und manchmal sind wir nach einer schweren Niederlage emotional zerstört, wenn wir solche Nachrichten erhalten“, schrieb Garcia.
Die Siegerin der WTA-Tour-Championships von 2022 wies darauf hin, dass sie nicht die Erste sei, die dieses Problem anspricht. Trotz des wiederholten Aufzeigens der Problematik habe sich bisher nichts geändert. Spielerinnen wie die Deutsche Eva Lys hatten bereits zuvor ähnliche Erfahrungen geteilt. Garcia kritisierte, dass soziale Netzwerke trotz des Einsatzes von künstlicher Intelligenz keine ausreichenden Maßnahmen gegen solche Hassnachrichten ergreifen.
Garcia fordert kritische Auseinandersetzung mit Wettanbietern
Ein weiteres Problem sieht Garcia im Zusammenhang zwischen Sportwetten und Hass im Internet. Sie glaubt, dass oft enttäuschte Wettfans hinter den Hassbotschaften stecken.
„Die Tage von Zigarettenmarken als Sponsoren im Sport sind lange vorbei. Und trotzdem werben wir für Wettanbieter, die aktiv das Leben einiger Menschen zerstören“, schreibt sie und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit solchen Partnerschaften.
„Seid nett, gebt Liebe, genießt das Leben“
Abschließend plädierte Garcia für strengere Kontrollen gegen Online-Hetze und stellte die Anonymität im Internet infrage. Sie appellierte an die Verfasser solcher Nachrichten, sich bewusst zu machen, dass auch Sportler nur Menschen sind, die ihr Bestes geben. „Seid nett, gebt Liebe, genießt das Leben“, schloss Garcia ihren Beitrag, für den sie viel Unterstützung von anderen Spielerinnen erhielt.