Neue Eskalationsstufe im Dauerstreit

Neue Eskalationsstufe im Dauerstreit
Neue Eskalationsstufe im Dauerstreit

Basketballerin Dearica Hamby hat im Kampf gegen ihre angebliche Diskriminierung rechtliche Schritte eingelegt und die US-Profi-Liga WNBA und ihr Ex-Team Las Vegas Aces verklagt. Die Anschuldigungen der 30-Jährigen wiegen schwer.

Hamby reichte Klage ein, weil sie sich wegen ihrer Schwangerschaft benachteiligt sieht. Im Kern geht es darum, warum sich die Aces von ihrer Spielerin im Januar 2023 getrennt hatten. „Wir kennen die Klage und beschäftigen uns mit der Beschwerde“, teilte die WNBA laut US-Medien mit.

Im Januar 2023 war Hamby von den Las Vegas Aces zu den Los Angeles Sparks transferiert worden. Ihren Anschuldigungen zufolge geschah das, weil sie mit ihrem zweiten Kind schwanger wurde.

Hamby behauptet zudem, dass sie wiederholt Einschüchterungen, Diskriminierungen und Vergeltungsmaßnahmen der Aces ausgesetzt war, was zu ihrem Trade zu den Sparks im Januar 2023 geführt haben soll.

Aces-Trainerin Hammon von WNBA gesperrt

Die US-Basketballerin, die im 3x3-Basketball bei den Olympischen Spielen gerade Bronze gewann, beklagt auch, dass die WNBA es versäumt habe, die Angelegenheit „ordnungsgemäß zu untersuchen“. Sie verlangt laut der Klage Schadenersatz sowie die Erstattung der Anwaltskosten.

Die WNBA hatte 2023 eine monatelange Untersuchung durchgeführt, die Interviews mit 33 Personen und eine Überprüfung zahlreicher Texte, E-Mails und anderer Dokumente umfasste.

Nach Abschluss der Untersuchung wurde Aces-Trainerin Becky Hammon im Mai 2023 für zwei Spiele gesperrt und die Aces verloren für 2025 ihr Auswahlrecht in der ersten Runde des Drafts.

Doch Hamby reichte im vergangenen September eine Beschwerde bei der Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) ein, weil sie unzufrieden mit dem Prozess und den Disziplinarentscheidungen der WNBA war.

Die Spielerin behauptete, dass die Liga im Rahmen der Untersuchung weder mit anderen Aces-Spielerinnen gesprochen noch das Team oder Hammon angemessen bestraft habe.

Im Mai 2024 erhielt Hamby von der EEOC das Recht auf eine Klage. Ihr Anwalt erklärte am Montag gegenüber ESPN: „Die EEOC hat das Dokument auf Wunsch unseres Mandanten ausgestellt, weil wir den Rechtsstreit vorantreiben wollten. Die EEOC hat keine Feststellungen zum Sachverhalt getroffen; eine umfassende Untersuchung zuzulassen, hätte eine weitere Verzögerung von ein oder zwei Jahren zur Folge gehabt.“

Aces weisen Anschuldigungen zurück

Die Aces und Trainerin Becky Hammon äußerten sich zunächst nicht, haben die Anschuldigung in der Vergangenheit aber bereits zurückgewiesen.

Man habe Hamby abgegeben, um sich in eine bessere Position für zukünftige Transfers zu bringen, erklärte Hammon bereits im Mai 2023. Die Aces verpflichteten nach Hambys Abgang Candace Parker, eine der besten Basketballerinnen der Gegenwart.

Die Spielergewerkschaft der WNBA kritisierte die Bestrafung damals als unzureichend. Hamby sieht das auch so - und zieht nun vor Gericht.

Hamby überzeugt auch bei den Sparks

Die 30-Jährige war Teil des WNBA-Meisterschaftsteams der Aces 2022 und seit 2015 bei der Organisation. Damals waren die Aces noch in San Antonio (Texas) beheimatet und hießen Stars. Das Team zog 2018 nach Las Vegas um.

In der vergangenen Saison bestritt Hamby alle 40 Spiele mit den Sparks, die es nicht in die WNBA-Playoffs schafften. In ihrer zweiten Saison in Los Angeles kommt sie bislang auf durchschnittlich 19,2 Punkte und 10,0 Rebounds.