"Neuer muss zu seinem Wort stehen"

Diese Frage beschäftigt die deutschen Fußballfans: Wer ersetzt Marc-André ter Stegen im Tor der Fußball-Nationalmannschaft? Der Keeper des FC Barcelona hat sich schwer verletzt, fällt mit einem Patellasehnenriss wohl die gesamte Saison aus. Und das ausgerechnet, nachdem er durch den Rücktritt von Manuel Neuer endlich zur Nummer eins im DFB-Team wurde.

Ex-Nationalkeeper Sepp Maier forderte unlängst, Neuer müsse zurückgeholt werden. So erklärte er im SPORT1-Interview, dass „im Moment nur Manus Rückkehr wirklich Sinn“ mache.

Demnach wäre der Weltmeister von 2014 die „Premium-Lösung. Deutschland braucht Manu jetzt.“

Aussagen, die Stefan Effenberg nicht für richtig hält. „Ich bleibe dabei, dass es kein Comeback von Manuel Neuer geben sollte, wie es vereinzelt bereits gefordert wird. Ein Rücktritt vom Rücktritt ist für mich in keiner Sportart eine gute Idee“, sagte er in seiner Kolumne für t-online.

„Neuer würde seine Glaubwürdigkeit verlieren, wenn er jetzt – und auch noch nach so kurzer Zeit – wieder zurück in die DFB-Elf wollte.“

Effenberg gegen Neuer-Rückkehr

So ist sich Effenberg sicher, dass auch der 38-Jährige nicht an eine Rückkehr denkt. “Ich glaube, dass er sich jetzt voll auf seine letzten ein, zwei Jahre bei Bayern München und eventuell darüber hinaus konzentrieren will. Er wird und muss zu seinem Wort stehen.“

Dazu kommt: Nach Meinung von Effenberg wäre eine Rückholaktion auch ein „ganz falsches Signal“ in Richtung der anderen deutschen Keeper.

Wer aber soll ter Stegen ersetzen? „Perspektivisch wäre es meiner Meinung nach die beste Entscheidung, auf Alexander Nübel zu setzen. Der hat schließlich bereits in der letzten Saison sehr, sehr stark für den VfB Stuttgart gehalten - und ist diese Saison in der Champions League auf höchstem Niveau gefordert, seine Leistungen weiter so konstant abzurufen.“

Mit Hoffenheim-Schlussmann Oliver Baumann hätte die DFB-Elf zudem einen „absolut zuverlässigen Schlussmann. Dazu gibt es dann auch noch einen Bernd Leno vom FC Fulham, einen Stefan Ortega von Manchester City, vielleicht sogar einen Noah Atubolu vom SC Freiburg in der Hinterhand.“

Verletzung von ter Stegen „extremer Schlag“

Die Verletzung von ter Stegen bewertet Effenberg indes als „extremen Schlag“ und „enorm bitter“. Immerhin: Da die nächste WM erst 2026 stattfindet, verpasst er zumindest kein wichtiges Turnier.

„Die Qualifikation für die WM 2026 beginnt zwar bereits im März 2025, die heiße Phase mit insgesamt sechs Spielen aber läuft erst im Herbst des kommenden Jahres an - bei einem optimalen Heilungsprozess und voller Genesung wäre er dann wieder zurück.“

Wichtig sei dabei vor allem, dass der DFB ter Stegen eines vermittelt: „Wir warten auf Dich, Du bist auch nach Deiner Rückkehr unsere Nummer eins. Die ersten Äußerungen von Nagelsmann und DFB-Sportdirektor Rudi Völler gingen bereits in diese Richtung, das ist absolut zu begrüßen. Denn das hat ter Stegen auch verdient.“