Was Sie noch nicht über Johnny Cash wussten
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Was Sie (womöglich) nicht über Johnny Cash wussten
Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Country-Musiker aller Zeiten, sein musikalisches Erbe sprengt jedoch alle Genregrenzen: Vor 20 Jahren, am 12. September 2003, starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren. Aus diesem Anlass präsentiert die Galerie Fakten aus dem bewegten Leben und dem vielseitigen Werk der Musiklegende, die Sie vielleicht noch nicht kannten ... (Bild: Hulton Archive/Getty Images)Hulton Archive/Getty Images - 2/21
John? Ray? J.R.!
Nachdem er am 26. Februar 1932 zur Welt gekommen war, konnten sich seine Eltern nicht auf einen Vornamen einigen. Seine Mutter wollte ihn John nennen, sein Vater bevorzugte Ray, J. R. lautete schließlich der Kompromiss. Als Cash zur Armee ging, wurde ihm nicht erlaubt, nur Initialen als Vornamen anzugeben, daraufhin änderte er seinen Namen in John R. Cash. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 3/21
Barbarische Band
Mit seiner Backing Band, den Tennessee Two, bestehend aus Bassist Marshall Grant (links) und Gitarrist Luther Perkins (Mitte), sollte Johnny Cash später seine ersten Erfolge feiern. Seine erste Band gründete er jedoch während seiner Militärzeit im bayerischen Landsberg am Lech Anfang der 50er-Jahre: "The Landsberg Barbarians". (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 4/21
Junge, stürmische Liebe
Sie verbrachten "netto" nur sieben Wochen miteinander, bevor sie heirateten: Im Juli 1951 lernte Johnny Cash seine erste Ehefrau Vivian Liberto kennen, drei Wochen später begann sein Militärdienst. Das junge Paar schrieb sich flammende Liebesbriefe und heiratete 1954, gerade mal vier Wochen, nachdem Cash aus Deutschland zurückgekehrt war. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 5/21
Wer trat wem auf die Schuhe?
1955 trat Johnny Cash (links) gemeinsam mit dem aufstrebenden Rock'n'Roll-Star Elvis Presley (Bild) auf, auch Carl Perkins war Teil der gemeinsamen Shows. Letzterem, so behauptete Cash, erzählte er vom einem Armee-Kollegen, der nicht wollte, dass man ihm auf seine "Blue Suede Shoes" tritt. Perkins wiederum sagte, er habe die Phrase, die zu seinem größten Hit wurde, woanders aufgeschnappt. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 6/21
Kein "Folsom Prison Blues"
Wie alles begann: Die Szene, wie der damals von seiner Arbeit als Vertreter frustrierte 23-Jährige sich bei Sun-Records-Chef Sam Philips (links) vorstellte, ist seit dem Biopic "Walk The Line" bekannt. Korrekt ist sie nicht: Cash wollte zwar Gospelsongs einspielen und Philips war daran nicht interessiert, den "Country"-Song, den Cash im Film präsentiert, "Folsom Prison Blues", nahm der "Man In Black" jedoch erst später auf. (Bild: Colin Escott/Getty Images)Colin Escott/Getty Images - 7/21
(K)eine glückliche Familie
Das Familienglück währte nicht lang: Gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau bekam Johnny Cash vier Töchter: Rosanne, Kathy, Cindy und Tara. 1966 ließ sich Vivian Cash von ihrem Mann scheiden, nicht nur seine Drogen- und Alkoholsucht, sondern auch seine zahlreichen Affären und seine enge Beziehung zu June Carter seien ausschlaggebend gewesen, erklärte sie damals. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 8/21
Der Bestatter
Noch bevor er sich auch selbst als "Man in Black" inszenierte, hatte Johnny Cash auf der Bühne schon immer schwarze Kleidung getragen. Mit ihr sei es auf langen Tourneen einfacher, sauber auszusehen, erklärte Cash. Die Angewohnheit brachte ihm schon früh einen Spitznamen unter seinen Musiker-Kollegen ein, die ihn "Undertaker" (zu Deutsch: Bestatter) nannten. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 9/21
Hollywood ruft
Ganz so erfolgreich wie bei Elvis Presley war seine Film- und TV-Karriere nicht, doch auch als Schauspieler konnte Johnny Cash durchaus überzeugen: Sein Kinodebüt "Noch fünf Minuten zu leben" (1961, Bild) gilt heut als Kultklassiker, mit Gastauftritten etwa in "Columbo" (1974), "Fackeln im Sturm" (1985) und "Renegade" (1996) machte er auch im Fernsehen von sich reden. (Bild: Silver Screen Collection/Getty Images)Silver Screen Collection/Getty Images - 10/21
Bittere Tränen
Johnny Cash inszenierte sich nicht nur als Outlaw und Außenseiter, sondern positionierte sich immer wieder gegen den Country-Mainstream. Nur ein Beweis ist sein Konzeptalbum "Bitter Tears: Ballads Of The American Indian" (1964), auf dem er von den Grausamkeiten weißer Siedler gegen die Ureinwohner Nordamerikas sang und das von vielen Radiostationen boykottiert wurde. (Bild: Columbia Records/Michael Ochs Archives/Getty Images)Columbia Records/Michael Ochs Archives/Getty Images - 11/21
Im Gefängnis? Nur über Nacht!
Teil des von ihm kultivierten Outlaw-Images war natürlich auch, dass er bei seinen berühmten Auftritten in diversen Haftanstalten sich den Insassen immer als "einer von euch" verkaufte. Die Wahrheit ist aber, dass Cash, obwohl er mehrfach - etwa 1965 wegen Drogenbesitz (Bild) - verhaftet wurde, nie mehr als eine Nacht in einem Gefängnis verbrachte. (Bild: Michael Ochs Archives/Getty Images)Michael Ochs Archives/Getty Images - 12/21
Heiratsantrag auf der Bühne
Johnny Cash und June Carter hatten sich bereits Mitte der 50er-Jahre kennengelernt, waren Anfang der 60er-Jahre gemeinsam auf Tournee gegangen und wurden schließlich zum Liebespaar. Und bezüglich des Heiratsantrages ist das Biopic "Walk The Line" historisch korrekt: Cash fragte June Carter tatsächlich bei einem gemeinsamen Auftritt auf der Bühne, ob sie seine Frau werden wolle. (Bild: Charlie Ley / Mirrorpix via Getty Images)Charlie Ley / Mirrorpix via Getty Images - 13/21
Er hatte seine eigene TV-Show
Mit "The Johnny Cash Show" bekam der Country-Star 1969 seine eigene Musiksendung im US-TV: Premierengast war Bob Dylan (Bild, links), aber auch Folk- und Countrystars wie Joni Mitchell, Linda Ronstadt, Neil Young, Gordon Lightfoot, Merle Haggard, Kris Kristofferson und Roy Orbison traten in der Show auf. (Bild: 2011 American Broadcasting Companies, Inc./ABC Photo Archives via Getty Images)2011 American Broadcasting Companies, Inc./ABC Photo Archives via Getty Images - 14/21
Republikaner? Demokrat?
Während es in den USA für Prominente durchaus üblich ist, sich zu einem politischen Lager zu bekennen, gab sich Johnny Cash diesbezüglich nicht zu erkennen. Er hatte angeblich zu allen US-Präsidenten ein gutes Verhältnis, egal, ob Republikaner wie Richard Nixon (Bild, rechts) oder Demokrat. Die engste Beziehung hatte er allerdings zu Jimmy Carter, der ein entfernter Cousin seiner Ehefrau June war. (Bild: White House Photo Office/PhotoQuest/Getty Images)White House Photo Office/PhotoQuest/Getty Images - 15/21
Er verfilmte das Leben von Jesus
Er nahm zahlreiche Gospelalben auf, schrieb einen Roman über den Apostel Paulus ("Man In White") und traute als geweihter Priester seine eigene Tochter: Der christliche Glaube spielte eine große Rolle in Johnny Cashs Leben. Mit "The Gospel Road" produzierte er 1973 sogar einen Film über das Leben von Jesus, in der er (als er selbst) und seine Frau June (als Maria Magdalena) auch mitspielten. (Bild: LMPC via Getty Images)LMPC via Getty Images - 16/21
Überraschend bunt
Johnny Cash war aber nicht nur der "Mann in Schwarz" und ein bibeltreuer Christ, sondern auch (seit der Geburt seines Sohns John) fünffacher Vater: 1975 erschien mit "The Johnny Cash Children's Album" ein Album, auf dem Cash eigens für Kinder komponierte Lieder präsentierte. (Bild: Sony Music)Sony Music - 17/21
Er machte Werbung
Die Eisenbahn tauchte in zahlreichen seiner Songs (als Metapher) auf, Mitte der 70er-Jahre schlug er aus dem Bezug nicht nur künstlerisch Profit: Johnny Cash machte damals Werbung für Spielzeugzüge der Marke Lionel Trains. (Bild: 2011 American Broadcasting Companies, Inc./ABC Photo Archives via Getty Images)2011 American Broadcasting Companies, Inc./ABC Photo Archives via Getty Images - 18/21
Betrunken bei "Wetten, dass ..?"
Nach der Geburt seines Sohnes galt Johnny Cash längere Zeit als clean, 1977 erlitt er aber einen Rückfall und war bald erneut abhängig von Amphetaminen und Schmerzmitteln. Ein Tiefpunkt: Im April 1983 stand er sichtbar angetrunken auf der "Wetten, dass ..?"-Bühne (Bild) und sang seinen Klassiker "Ring Of Fire". Wenige Monate später kam er in die Betty-Ford-Klinik, um seine Sucht zu bekämpfen. (Bild: Blick/RDB/ullstein bild via Getty Images)Blick/RDB/ullstein bild via Getty Images - 19/21
Nahtoderlebnis
Nicht seine Drogensucht, sondern eine Notfall-Bypass-Operation in Verbindung mit einer Lungenentzündung kostete Johnny Cash 1988 fast das Leben. In seiner Autobiografie erklärte er, dass ihn diese Erfahrung veränderte: "Dieses große Licht ist ein Licht, das mich ab jetzt führen und leiten wird", schrieb er. "Ich freue mich darauf, in dieses Licht zu gehen." (Bild: Paul Harris/Getty Images)Paul Harris/Getty Images - 20/21
Die künstlerische Wiederauferstehung
Die 80er-Jahre waren auch künstlerisch keine gute Zeit für ihn, erst die - von Produzent Rick Rubin initiierte - Rückbesinnung auf vergangene Tugenden rehabilitierte ihn als Künstler: Auf "American Recordings" (1994) sind nur Cashs Stimme und seine Gitarre zu hören. Das Werk gewann einen Grammy, fünf weitere "American Recordings"-Alben folgten. (Bild: Beth Gwinn/Redferns/Getty Images)Beth Gwinn/Redferns/Getty Images - 21/21
Der Tod seiner Frau zerriss ihn
Ende der 90er-Jahre diagnostizierten Ärzte bei Johnny Cash eine seltene Nervenerkrankung, später auch Diabetes. Den Lebensmut verlor er allerdings erst, als seine Frau June im Mai 2003 starb: "Es zerriss ihn", erklärte Produzent Rick Rubin, der bis kurz vor seinem Tod noch mit ihm arbeitete. Am 12. September starb Cash schließlich, keine vier Monate nach seiner Frau. (Bild: R. Diamond/WireImage/Getty Images)R. Diamond/WireImage/Getty Images