"Not gegen Elend!" - Chaos-Crash sorgt für Ärger

Was für ein unnötiger Crash in der Formel 1 beim Großen Preis von Aserbaidschan! In der vorletzten Runde kommt es zwischen Sergio Pérez und Carlos Sainz zu einem schweren Unfall. Die Entstehung sorgt für große Fragezeichen. Nahezu alle Beteiligten waren sich schnell einig: Dieser Unfall war komplett unnötig.

Doch was war passiert? Beim spektakulären Stadt-Rennen von Baku scheint das Rennen entschieden. Nach langem Kampf distanzierte sich Rennsieger Oscar Piastri von Charles Leclerc. Der Monegasse hatte aber plötzlich große Problem mit den Reifen und so kamen mit Pérez und Sainz gleich zwei Verfolger ganz nah ran an den Ferrari-Piloten. Es deutete sich ein spannender Dreikampf an. Doch dann verloren Pérez und Sainz im engen Zweikampf beide die Nerven, kreuzten sich, sodass beide hart in die Wand krachten.

Wer Schuld am schweren Unfall hatte, erschien unklar. So analysierte Sky-Experte Ralf Schumacher: „Sainz wird total übermütig, will dann noch seinen eigenen Teamkollegen attackieren. Er weiß dann nicht wohin und kommt dadurch in Bedrängnis. Dann zieht er warum auch immer ein Stück rüber, aber Pérez geht auch nicht wirklich zur Seite. Dann berühren sie sich. Also ich würde sagen: Not gegen Elend!“

Formel 1: Chaos-Crash sorgt für Unverständnis

Einer der beiden Übeltäter, Carlos Sainz, war sich nach dem Rennen am Sky-Mikrophon keiner Schuld bewusst: „Ich denke nicht, dass ich bei dem Manöver zu aggressiv war. Charles und ich sind ein wenig gedriftet auf die linke Seite in Richtung Mitte der Strecke, so wie wir es immer machen. Aus einem Grund, den ich nicht verstehe, hat Checo dann keinen Platz gelassen und wir haben uns berührt.“

Der Spanier erwartet keine Strafe für den Crash. „Ich bin meine normale Rennlinie gefahren, ich habe kein seltsames Manöver oder so gemacht.“

Rückendeckung bekommt Sainz von seinem Teamchef Fred Vasseur: „Ich glaube das Problem war, dass beide versucht haben den Windschatten von Charles zu nutzen. Man kann sagen, dass Checo viel Platz hatte, um nach links zu rücken. Das hat er aber nicht gemacht.“

Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko bewertet die Situation anders. „Ich sehe da bei Sainz eine eher abrupte Bewegung nach links, die dann letztendlich diesen Crash ausgelöst hat. Es ist völlig unnötig sowas zwei Runde vor Schluss zu provozieren“, findet Marko. Er kritisiert: „Die beiden haben so viele Grand Prix auf dem Buckel. Das ist eigentlich ein Fehler, der nur Anfängern passiert.“

Richtig geklärt wird die Schuldfrage wohl erstmal nicht. Klar bleibt nur, dass der Unfall für beide Fahrer und beide Teams völlig unnötig war. Der Vorfall kostet die Teams nicht nur wichtige Punkte, sondern wird wegen der großen Schäden auch richtig teuer.

Baku-Fluch für Leclerc hält an

Einen ebenfalls unglücklichen Arbeitstag erwischte Sainz Teamkollege Charles Leclerc, der aber immerhin noch Zweiter wurde. Trotzdem verpasste der Ferrari-Pilot aber erneut trotz der Pole-Position den Sieg in Aserbaidschan. Der Monegasse ging in Baku zum fünften Mal in Folge (inklusive des Sprint-Rennens im vergangenen Jahr) von der Pole ins Rennen und siegte erneut nicht. Strahlender Sieger wurde Oscar Piastri im McLaren. George Russell im Mercedes komplettierte das Podium.

Verstappen enttäuscht weiter

Ein Rennen zum Vergessen erlebte erneut Weltmeister Max Verstappen, der nun schon seit sieben Rennen auf einen Sieg wartet und in Baku nur enttäuschender Fünfter wurde. Im Rennen musste der Niederländer, der vom sechsten Platz in den Grand Prix gestartet war, reihenweise im Mittelfeld kämpfen.

Besonders frustrierend für Verstappen: Der Niederländer landete sogar einen Platz hinter seinem WM-Rivalen Lando Norris, der Vierter wurde und dass, obwohl der Brite vom 15. Startplatz ins Rennen gegangen war.

Der Brite geht nun mit 59 Zählern Rückstand in die letzten sieben Saisonrennen - und der Rivale hat eindeutig große Probleme mit seinem Red Bull.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)