Brandanschlag! Auch Ex-Freund tot
Fünf Tage nach dem Tod der ugandischen Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei infolge eines Brandanschlags ist nach Angaben der behandelnden Klinik in Kenia auch ihr mutmaßlicher Angreifer an seinen Verletzungen gestorben. Wie ein Vertreter des Krankenhauses in der Stadt Eldoret am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, erlag Dickson Ndiema Marangach am Vorabend seinen schweren Verletzungen.
Marangach, von der Polizei als Cheptegeis früherer Lebenspartner bezeichnet, erlitt bei der unfassbaren Attacke Verbrennungen an 30 Prozent seiner Hautfläche. Der Mann hatte die 33-jährige Cheptegei am 1. September in ihrem Haus in Kenia mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt, sich dabei selbst folgenschwer verletzt. Nur wenige Wochen zuvor war die Läuferin, die zwei Töchter hinterlässt, bei den Olympischen Spielen in Paris mit dem 44. Platz im Marathon in Erscheinung getreten.
Cheptegei mit Benzin übergossen und angezündet
Die zweifache Mutter erlitt Verbrennungen an 80 Prozent ihrer Hautfläche und starb in der vergangenen Woche, nachdem sich Marangach den Ermittlungen zufolge mit Benzin in das Haus in Endebess im Westen Kenias geschlichen hatte, während Cheptegei mit ihren Kindern in der Kirche war.
Wie ihr Vater Reportern mitteilte, sei seine Tochter mit Marangach zuvor über ein Grundstück in Streit geraten, auf dem Cheptegei mit ihrer Schwester und ihren Töchtern lebte.
Cheptegei soll am 14. September in der Nähe ihres Elternhauses in Ostuganda beigesetzt werden, teilte das Olympische Komitee Ugandas mit.
Nicht nur Olympia-Läuferin in Kenia betroffen
In Kenia ist Gewalt gegen Frauen weit verbreitet: Offiziellen Statistiken zufolge hat gut jede dritte Frau ab 15 Jahren schon körperliche Gewalt erlebt. Verheiratete Frauen sind besonders gefährdet, dem kenianischen Statistikamt zufolge wurden 41 Prozent der verheirateten Frauen und 20 Prozent der unverheirateten Frauen Opfer von Gewalt. Mindestens zwei andere Athleten sind seit 2021 in dem ostafrikanischen Land von ihren Partnern getötet worden.
Njeri Wa Migwi, eine Aktivistin, die gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Kenia kämpft, forderte Konsequenzen nach dem Tod von Cheptegei: „Ja, das ist Femizid. Wir müssen den Femizid beenden.“
„Paris wird sie nicht vergessen. Wir werden ihr eine Sportstätte widmen, damit die Erinnerung an sie und ihre Geschichte unter uns bleibt und dazu beiträgt, die Botschaft der Gleichberechtigung zu vermitteln, die von den Olympischen und Paralympischen Spielen transportiert wird“, sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo.