Polnischer Grenzschutz fordert mehr Soldaten für Grenze mit Belarus
WARSCHAU (dpa-AFX) -Der polnische Grenzschutz will seine Kräfte an der Grenze zu Belarus um weitere 1000 Soldaten verstärken. Grund dafür sind die vielen Versuche von Migranten, irregulär einzureisen. Der Grenzschutz habe die Armee um die Abordnung der Soldaten ersucht, teilte Innenminister Maciej Wasik am Montag in Warschau mit. "Wir brauchen viel mehr Kräfte an der Grenze", sagte er der Agentur PAP zufolge.
Wasik warf dem belarussischen Grenzschutz vor, die irregulären Grenzübertritte von Flüchtlingen zu organisieren. "Das wäre nicht möglich ohne Beteiligung belarussischer Behörden", sagte er. Es häuften sich an der Grenze auch Fälle, dass polnische Grenzschützer und Soldaten von Flüchtlingen angegriffen würden.
An der polnischen Ostgrenze zu Belarus, die auch Außengrenze von EU und Nato ist, sind nach früheren Angaben bereits 5000 Grenzschützer und 2000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen Hilfe von 500 Polizisten bekommen.
Am Samstag versuchten nach Angaben der Grenzbehörde 160 Migranten, über die Grenze zu gelangen. Am Sonntag seien es 147 Personen gewesen. Der Kommandeur des Grenzschutzes, Tomasz Praga, berichtete am Montag, dass die Zahlen dieses Jahr deutlich höher seien als 2022. Er nannte die Schleusungsversuche Teil einer hybriden Kriegsführung von Belarus gegen Polen. Die Menschen aus Afghanistan, Syrien, Bangladesch, Sri Lanka, Algerien und anderen Ländern versuchen über Belarus nach Polen und damit in die EU zu gelangen.
Zur militärischen Sicherung der Grenze hat die polnische Armee bereits zusätzliche Truppen nach Osten verlegt wegen des Auftauchens der russischen Privatarmee Wagner in Belarus.