Proteste in Pakistan nach Verurteilung des Oppositionsführers Khan
In Pakistan haben Hunderte gegen die Verurteilung des ehemaligen Ministerpräsidenten Imran Khan protestiert. Der beliebte Oppositionsführer hat wegen Korruption eine dreijährige Haftstrafe erhalten.
Das Urteil könnte aufgehoben werden
Regierungskritiker:innen sehen darin ein Mittel, Khan davon abzuhalten, bei den anstehenden Wahlen anzutreten. Als verurteilter Straftäter dürfte er nicht als Ministerpräsident kandidieren. Der oberste Gerichtshof könnte das Urteil aufheben – ein Szenario, das Politikexperte Imtiaz Gul für wahrscheinlich hält.
„Es gab überhaupt keinen soliden Fall gegen Imran Khan, der diese Verurteilung wegen eines technischen Fehlers hinnehmen musste, so Gul, der das Center for Research and Security Studies leitet, ein Thinktank in Islamabad.
Khans zweite Festnahme innerhalb weniger Monate
Erst im Mai dieses Jahres war Khan wegen anderer Korruptionsvorwürfe festgenommen worden. Der oberste Gerichtshof schritt ein und erklärte die Inhaftierung für rechtswidrig.
Damals legten zehntausende Khan-Unterstützer:innen die Städte lahm. Die Regierung ging harsch gegen die Protestierenden vor, über 7.000 Menschen wurden inhaftiert.
Vergleichsweise leise war der Aufschrei nach Khans Verurteilung am Wochenende, vermutlich auch aus Angst vor einem erneuten harten Durchgreifen der Regierung.