Rollstuhlbasketballer verpassen Paralympics-Finale

Die Briten lassen Deutschland keine Chance (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)
Die Briten lassen Deutschland keine Chance (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)

Die deutschen Rollstuhlbasketballer haben den sensationellen Einzug ins Finale bei den Paralympics in Paris klar verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Engel hielt im Halbfinale gegen den Mitfavoriten aus Großbritannien nur zu Beginn gut mit und verlor letztlich mit 43:71 (24:28). Im Spiel um Bronze trifft Deutschland am Samstag um 16 Uhr auf den neunmaligen Paralympicssieger USA oder Kanada.

Die deutsche Auswahl erhält damit eine weitere Chance auf die erst zweite Medaille überhaupt nach Silber 1992 in Barcelona bei Sommerspielen. In der Pariser Bercy Arena war Böhme vor 11.400 Zuschauern mit elf Punkten der beste Deutsche auf dem Parkett.

"Wir haben das in der ersten Halbzeit ordentlich gemacht, aber das ist ein paralympisches Halbfinale, das kannst du nicht üben", sagte Engel. Der Bundestrainer zog aus der Pleite auch Positives: "Wir haben im Turnier eigentlich gute Erfahrungen mit hohen Niederlagen gemacht, weil danach haben wir gewonnen. Daher ist das eigentlich kein schlechtes Omen."

Wie bereits im Viertelfinale gegen Vize-Europameister Spanien (57:49) stellten die Deutschen gegen den Tokio-Dritten die Wege in der Defensive zu Beginn gut zu. Gregg Warburton bekamen Böhme und Co. aber überhaupt nicht in den Griff, der beste britische Korbjäger kam insgesamt auf 35 Punkte. Erst kurz vor der Halbzeit konnten sich die Briten leicht absetzen.

Nach dem Seitenwechsel verloren die Deutschen dann den Faden. Das Engel-Team wurde in seinen Würfen zu ungenau, während Großbritannien seine Ausbeute deutlich erhöhte. Dazu leistete sich Deutschland zu viele einfache Ballverluste, die sich sofort rächten. Insgesamt gelangen in den letzten beiden Spielabschnitten lediglich 19 Punkte.