ROUNDUP: Irans Außenminister wirbt in Tokio für Freigabe von Geldern
TEHERAN/TOKIO (dpa-AFX) -Japan hat den Iran aufgerufen, Russland keine Waffen für den Krieg gegen die Ukraine bereitzustellen. Bei einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Hussein Amirabdollahian in Tokio forderte Außenminister Yoshimasa Hayashi den Iran am Montag auf, "konstruktiv" in Bezug auf Russlands Krieg zu handeln, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Der Westen verdächtigt den Iran, Moskau Drohnen für den Krieg zu liefern.
Bei seiner ersten Reise nach Japan während seiner Amtszeit warb der iranische Außenminister zugleich für die Freigabe eingefrorener Vermögen, wie Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani erklärte. Teheran fordert Berichten zufolge für Ölexporte rund 1,5 Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) von Japan, die im Rahmen internationaler Sanktionen gesperrt wurden. Auch die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens von 2015 waren laut dem iranischen Außenministerium Thema in Japan.
Die diplomatischen Bemühungen, an denen auch Deutschland beteiligt ist, zielen auf eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms. Im Gegenzug sollen Sanktionen fallen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen 2018 einseitig aufgekündigt und neue, scharfe Sanktionen verhängt. Danach sah sich auch Teheran nicht mehr an den Deal gebunden und verstärkte sein Atomprogramm.