Legende teilt gegen Zverev aus

Alexander Zverev hat bei den US Open ein bitteres Ausscheiden erlebt. Im Viertelfinale verlor der Deutsche mit 1:3 (6:7, 6:3, 4:6, 6:7) in Sätzen gegen den späteren Finalisten Taylor Fritz. Nun wurde Zverev deswegen auch von der ehemaligen Weltklasse-Spielerin Justine Henin scharf kritisiert.

Die Belgierin skizzierte im Gespräch mit Eurosport, für den 27-Jährigen wäre der Finaleinzug möglich gewesen, nachdem die Titelanwärter Carlos Alcaraz und Novak Djokovic frühzeitig ausgeschieden seien. Für Henin ist es für Zverev noch nie so einfach gewesen, seinen ersten Grand Slam zu gewinnen.

Tennis-Legende: „Er muss sich mehr trauen“

„Zverev ist eine Enttäuschung“, sagte Henin in aller Deutlichkeit mit Blick auf seine Performance in New York. Im Duell gegen Fritz konnte der Weltranglisten-Zweite sein bestes Tennis nicht auf den Platz bringen, meinte hinterher selbst: „Es war einfach nur bodenlos, ich habe nichts getan, womit ich den Sieg verdient gehabt hätte, so einfach ist das. Ich habe schrecklich gespielt.“

Henin war vor allem über die Art und Weise des Ausscheidens verwundert: „Ich fand ihn extrem defensiv. An einem gewissen Punkt muss man sagen: Um ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, muss er sich mehr trauen.“

Das kann Zverev von Djokovic lernen

Die ehemalige Nummer eins der Damen-Welt verwies darauf, Zverev sei „zurück in alte Muster verfallen“ - und erkannte zudem ein grundsätzliches Problem: „Ich denke, dass man starke Entscheidungen treffen muss, um ein Grand Slam zu gewinnen, vor allem bei der Kalender-Planung. Das war das 73. Match seiner Saison. Er kann sagen, dass ihn seine Rückhand im Stich gelassen hat, aber für mich ist es mehr als das.“

Henins Meinung nach schafft es Zverev zu selten, sein bestes Tennis in den wichtigen Momenten abzurufen und „irgendwann muss man seine Kräfte sparen und die Topform finden“. Diesbezüglich zog die Belgierin einen Vergleich zu Djokovic und betonte, dass der Serbe „ein Meister“ darin sei. Zverev dagegen müsse noch in vielen Bereichen an sich arbeiten.