Nach Schlammschlacht: Trainer-Ikone beendet Karriere
Die emotional geführte Auseinandersetzung zwischen Skisprung Star-Trainer Alexander Stöckl und den norwegischen Athleten hat weitreichende Konsequenzen. Der Österreicher gab nun das Ende seiner Trainer-Karriere bekannt.
„Ich war lange genug Trainer, fast 30 Jahre“, erklärte Stöckl gegenüber der norwegischen Zeitung Dagbladet und machte deutlich, dass die Entscheidung endgültig sei: „Ich denke schon. Zumindest als Trainer einer Nationalmannschaft.“
Stöckl und der norwegische Skiverband hatten sich schon im Mai auf eine Vertragsauflösung geeinigt, nachdem es zuvor zu einer medienwirksamen Schlammschlacht zwischen Trainer und Athleten gekommen war.
Die norwegischen Skispringer hatten Stöckl in einem offenen Brief für dessen Führungsstil kritisiert und die Auflösung des Vertrags gefordert. Stöckl wies die Anschuldigungen anschließend mehrfach deutlich zurück und drohte sogar mit einer Klage, ehe sich beide Streitparteien doch auf eine Vertragsauflösung einigten.
Skispringen: Stöckl in neuer Tätigkeit beim polnischen Verband
Zuvor hatte der Österreicher Norwegen in 13 Jahren als Trainer zu vielen Erfolgen geführt. So gewannen die norwegischen Athleten unter Stöckls Regie unter anderem sechs Medaillen bei Olympischen Spielen und zwölf bei Weltmeisterschaften.
Der lange Streit führte nun dazu, dass Stöckl sich endgültig als Skisprung-Trainer zur Ruhe setzt. Dem Skispringen bleibt er in anderer Tätigkeit aber trotzdem erhalten.
In der kommenden Saison ist der Österreicher für den polnischen Skiverband als Technischer Direktor tätig und will sich in dieser Funktion nicht mehr mit dem täglichen Training beschäftigen, sondern langfristige Strategien entwickeln.
„Ich habe keinerlei Drang gespürt, dazwischenzugehen und selbst die Fahne zu schwenken“, sagte Stöckl über seine neue Rolle und machte zudem deutlich, dass er seinen Trainer-Job aktuell nicht vermisse und die Veränderung als absolut richtig empfindet.
Auf einen kompletten Rückzug vom Trainerberuf wollte sich Stöckl dann aber doch nicht festnageln lassen: „Vielleicht werde ich aber irgendwann den Nachwuchs trainieren.“ Klingt nicht so, als hätte der Erfolgstrainer schon voll mit seinem Beruf abgeschlossen.