Sieg nach Aufgabe Djokovics: Zverev im Finale von Melbourne

Zverev jubelt auch gegen Djokovic (DAVID GRAY)
Zverev jubelt auch gegen Djokovic (DAVID GRAY)

Alexander Zverev steht bei den Australian Open kurz vor der Erfüllung seines Karrieretraums. Zum dritten Mal zog der Weltranglistenzweite ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein. Im Halbfinale von Melbourne musste sein Gegner, der Rekord-Turniersieger Novak Djokovic (10 Titel), wegen einer Muskelverletzung nach dem ersten Satz aufgeben, den Zverev 7:6 (7:5) gewonnen hatte.

"Ich bin glücklich, im Finale der Australian Open zu stehen. Ich habe schwere Niederlagen erlebt. Vielleicht ist es Zeit für mich, ein bisschen Glück in einem Grand-Slam-Finale zu haben", sagte Zverev. Zuvor hatte er Djokovic, der schon im Viertelfinale angeschlagen angetreten war, seine Hochachtung entgegengebracht: "Es gibt niemanden, den ich so sehr respektiere wie Novak."

Djokovic äußerte sich kurz darauf genauer zu seiner Verletzung. Er habe seit dem Viertelfinale "keinen Ball mehr geschlagen", sagte der Serbe: "Ich habe alles getan, was ich konnte, um den Muskelriss zu managen. Medikamente und die Physioarbeit haben geholfen, aber gegen Ende des ersten Satzes fing ich an, mehr und mehr Schmerzen zu spüren. Es war zu viel für mich", so Djokovic: "Ein unglückliches Ende, aber ich habe es versucht."

Für Zverev, der 2024 im Halbfinale an Daniil Medwedew gescheitert war, ist es das erste Finale in Melbourne. Bei den US Open 2020 und den French Open im vergangenen Jahr hatte sich der Hamburger jeweils in fünf Sätzen geschlagen geben müssen. Am Sonntag (9.30 Uhr MEZ/Eurosport) wartet nun ein Duell mit dem Titelverteidiger Jannik Sinner aus Italien oder dem Überraschungsmann Ben Shelton (USA) - beide spielen am Freitag ab 9.30 Uhr MEZ (Eurosport) noch den zweiten Finalisten aus.

Zverev will der erste deutsche Grand-Slam-Sieger seit Boris Becker 1996 werden. Es ist bereits sein 36. Titel-Anlauf bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere. Djokovic hingegen muss nach der Niederlage gegen den Deutschen weiter auf seinen 25. Majortitel und damit den alleinigen geschlechterübergreifenden Rekord warten - er teilt sich die Bestmarke mit der Australierin Margaret Court.