Sinner im US-Open-Finale gegen Zverev-Bezwinger Fritz
Tennisstar Jannik Sinner steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Finale der US Open. Der Weltranglistenerste aus Italien besiegte in der Vorschlussrunde in New York den Briten Jack Draper glatt in drei Sätzen. Nach 3:05 Stunden stand ein 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 für den Favoriten zu Buche. Sinner ist nur noch einen Sieg von seinem zweiten Grand-Slam-Titel entfernt.
"Jack und ich kennen uns sehr gut, wir sind auch abseits des Platzes gut befreundet", sagte Sinner im Anschluss: "Es war ein sehr physisches Spiel. Er ist so schwer zu schlagen, dass ich mich freue, im Finale zu stehen."
Im Weg steht ihm am Sonntag im Endspiel nur noch Taylor Fritz, der sich im amerikanischen Duell mit Frances Tiafoe beim 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 einen Schlagabtausch über fünf Sätze lieferte. Zuletzt hatte 2006 in Andy Roddick ein US-Amerikaner das Endspiel im Herren-Einzel erreicht, Roddick hatte drei Jahre zuvor auch für den letzten US-Open-Sieg eines Lokalmatadors gesorgt.
Im Arthur Ashe Stadium spielte der 23-jährige Sinner gegen den 25. der Weltrangliste, der in seinen ersten fünf Matches ohne Satzverlust geblieben war, seine größere Erfahrung in wichtigen Matches aus. Im Januar erst hatte Sinner bei den Australian Open triumphiert, nun steht er als erster Italiener im Endspiel von Flushing Meadows.
Sinner, der sich vor dem Turnier im Zentrum von Doping-Diskussionen befunden hatte, agierte zunächst nicht auf Topniveau. Ein Break zum 4:3 gegen seinen ein Jahr jüngeren Kumpel schenkte er umgehend wieder her. Gegen Ende des Durchgangs schlug der Südtiroler aber zu und brachte das Break über die Runden.
Draper blieb hartnäckig, war aber wohl nicht komplett fit. Beim Stand von 4:3 im zweiten Satz übergab er sich auf dem Platz. Rechtshänder Sinner stürzte und verletzte sich dabei offenbar am linken Handgelenk. Den souveränen Sieg fuhr er dennoch ein.
Im zweiten Match, dem ersten rein amerikanischen Grand-Slam-Halbfinale seit Andre Agassi gegen Robby Ginepri bei den US Open 2005, setzte sich Alexander Zverevs Bezwinger Fritz trotz zweimaligem Satzrückstand durch. "Er hat mich am Anfang überwältigt und ich bin ein wenig verrückt geworden", sagte Fritz nach seinem Sieg: "Ich habe alles getan, was ich konnte, um drin zu bleiben. Wenn ich das nicht getan hätte, würde ich es für immer bereuen. Im Finale werde ich rauskommen und alles geben."
Nach vier umkämpften Sätzen gelangen ihm im Entscheidungsdurchgang früh zwei Breaks, Tiafoe konnte nicht mehr kontern. Fritz verbesserte die Bilanz gegen seinen Landsmann auf 7:1.