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Debakel zum WM-Auftakt

Debakel zum WM-Auftakt
Debakel zum WM-Auftakt

Ramona Hofmeister hob entschuldigend die Hände und quälte sich zu einem Lächeln.

Doch lange konnte die beste deutsche Snowboarderin die riesige Enttäuschung über ihren geplatzten Goldtraum nicht verbergen. „Ich bin mit meiner Leistung wahnsinnig unzufrieden, das ist meine Paradedisziplin“, schimpfte die Mitfavoritin über ihr unglückliches Aus im Achtelfinale beim chaotischen WM-Rennen im Parallel-Riesenslalom: „Ich wollte ganz oben stehen und weiß, dass das möglich war. Das ist unnötig und wahnsinnig ärgerlich.“ (NEWS: Alles zum Wintersport)

Hofmeister war mit ihrer Wut im georgischen Bakuriani nicht allein: Keiner der acht Deutschen kam über die erste K.o.-Runde hinaus, Medaillenkandidat Stefan Baumeister scheiterte bei widrigsten Bedingungen in der Qualifikation. „Wenn ich das heute in der Früh gewusst hätte, wäre ich wahrscheinlich gar nicht aufgestanden“, sagte Sportdirektor Andi Scheid. Die Verhältnisse seien „echt grenzwertig“ gewesen: „Das war kein schöner Wettkampf, das ist extrem schade, das kann der Sport nicht brauchen.“

Das Drama nahm schon bei der Besichtigung seinen Lauf, als der Lift am „Schönen Berg“ im Kleinen Kaukasus mehrfach stehen blieb. Die Piste, vor allem der rote Kurs, war teilweise ungenügend präpariert. „Man hat das Gefühl, die Leute hier sind nicht wirklich bereit, ein solches Event zu managen“, polterte Carolin Langenhorst, die als beste Deutsche Zehnte wurde: „Das ist einfach nicht fair, da musste ich mich kurz aufregen.“

Hofmeister: Erster Sturz bereits in der Quali

Hofmeister stürzte bereits in der Quali, hielt sich gerade noch auf dem Brett und erreichte eben so das Achtelfinale. „Es war richtig schwierig“, sagte sie über die Bedingungen, „man musste sich durchkämpfen“. In der ersten K.o.-Runde lag die dreimalige Gesamtweltcup-Siegerin gegen die spätere Weltmeisterin Tsubaki Miki (Japan) vorne, ehe sie erneut stürzte - das Aus. „Es war ein schwerer Tag fürs ganze Team“, sagte Hofmeister.

Ihr blieb Rang 14 direkt vor Melanie Hochreiter, Elias Huber und Ole-Mikkel Prantl kamen auf die Plätze 13 und 16. Wie Hofmeister und Langenhorst schieden sie auf dem unvorteilhaften roten Kurs aus. „Auf Rot war nichts zu holen“, sagte Scheid verärgert. Cheyenne Loch und Yannik Angenend scheiterten in der Quali, Gold bei den Männern gewann der Pole Oskar Kwiatkowski.

Den Racern bleiben zwei Medaillenchancen: Im Parallel-Slalom am Dienstag und tags darauf im Team-Wettbewerb. „Abhaken“, sagte Hofmeister, „wir müssen nach vorne schauen“.