Späte Unterschrift mit bitteren Folgen
Kuriosum im Aufgebot des VfB Stuttgart vor der Champions-League-Rückkehr mit dem Auftakt-Knaller gegen Real Madrid (ab 21 Uhr im Liveticker): Nachdem die Kader-Bekanntgabe der Schwaben unlängst ohnehin schon für Diskussionen unter den Fans gesorgt hatte, weil die Neuzugänge Nick Woltemade und Justin Diehl darin fehlen, gibt es nun erneuten Wirbel - weil die Nicht-Nominierung des jungen Offensiv-Duos einem Medienbericht zufolge auch mit einer anderen Personalie zusammenhängt.
Der Reihe nach: Weil auf der 25 Namen umfassenden Liste eines jeden CL-Starters acht „lokal ausgebildete“ Spieler stehen müssen, hatte der VfB unter anderem Woltemade und Diehl gestrichen, stattdessen Thomas Kastanaras und Samuele di Benedetto berücksichtigt - und dass ohne deren realistische Chance auf Einsätze in der Königsklasse.
Was laut kicker aber noch dazukam, ist ein Malheur der Schwaben bei der Verpflichtung von Enzo Millot. Denn: Der französische Mittelfeldmann, der zur Saison 2021/‘22 von AS Monaco kam und am 17. Juli 2023 seinen 21. Geburtstag feierte, gilt infolge einer zu späten Vertragsunterschrift im Zuge des damaligen Transfers nicht mehr als „Local Player“.
Zur Erklärung: Um laut UEFA-Regularien als vom Verein ausgebildeter Spieler zu zählen, muss ein solcher Akteur zwischen seinem 15. und 21. Geburtstag mindestens für drei vollständige Saisons bei seinem aktuellen Arbeitgeber registriert gewesen sein. Zwar darf dabei auch die Spielzeit nach dem 21. Geburtstag gezählt werden, wenn der Spieler - wie im Fall von Millot - zwischen dem 1. Juli und dem jeweiligen Saisonstart 21 geworden ist.
Problem für den deutschen Vizemeister indes dabei: Die UEFA zählt den jeweiligen Liga-Auftakt als Saisonstart - 2022 war das in der Bundesliga der 5. August. Doch Millot unterschrieb erst einen Tag danach, weshalb der Mittelfeldmann den Status als „Local Player“ für die Schwaben nicht mehr erfüllt - mit bitterer Konsequenz für Woltemade und Diehl, für die bei einer früheren Unterschrift von Millot ein weiterer Kaderplatz für die Königsklasse frei gewesen wäre.
Vom Verein selbst gab es bisher keine Stellungnahme zum Sachverhalt. Zum Spiel in Madrid reisten Woltemade und Diehl dennoch mit, wenn auch nur zur mentalen Team-Unterstützung. Was dazukommt: Angesichts einer am Wochenende bei seinem Einsatz in der zweiten Mannschaft erlittenen Schulterverletzung wäre Diehl für VfB-Trainer Sebastian Hoeneß im Bernabeu ohnehin keine personelle Option gewesen.