Ihr Tränen-Drama verhilft neun Rivalinnen ins Glück

Ihr Tränen-Drama verhilft neun Rivalinnen ins Glück
Ihr Tränen-Drama verhilft neun Rivalinnen ins Glück

So dicht können Tränen der Trauer und der Freude beieinander liegen!

Die britische Stabhochspringerin Molly Caudery hat bei Olympia in Paris ein bitteres Vorkampf-Aus erlebt - das für insgesamt neun Konkurrentinnen eine glückliche Fügung bedeutete.

Molly Cauderys Drama ist für neun Rivalinnen ein Glück

Caudery scheiterte in der Qualifikation dreimal an ihrer Einstiegshöhe von 4,55 Metern und beschloss die Konkurrenz mit einem „Salto nullo“. Die Folge: Gleich neun Rivalinnen kamen ins Finale, obwohl sie nur 4,40 Meter übersprungen hatten - 30 Zentimeter weniger als vorab als Norm gefordert.

Hätte Caudery die 4,55 Meter überquert, hätte sie sich als zwölfte Teilnehmerin für das Finale qualifiziert, alle 4,40-Meter-Springen wären draußen gewesen. So aber lagen alle Springerinnen, die die 4,40 Meter ohne Fehlversuch geschafft hatten, im Ranking gleichauf auf Rang 12. Das Kampfgericht entschied sich dann, alle neun und damit insgesamt gleich 20 (!) Springerinnen für das Finale zuzulassen.

Unter anderem schaffte so die deutsche Teilnehmerin Anjuli Knäsche auf kuriose Art und Weise das Weiterkommen. Viel Jubel und Freudentränen waren die Folge, als die glücklichen Neun von der zuständigen Kampfrichterin nach anfänglicher Unsicherheit die Nachricht bekam. Dass 4,40 Meter fürs Finale reichen würden, war vorher nicht zu erahnen gewesen.

Die 24 Jahre alte Caudery war derweil die tragische Heldin, obwohl sie sich viel mehr erhofft hatte: Caudery wurde im März mit einer Höhe von 4,80 Metern Hallen-Weltmeisterin in Glasgow und gewann im Juni bei der EM in Rom mit 4,73 Metern Bronze.

Caudery brach nach der verpatzten Qualifikation in Tränen aus - nach ausgiebigem Trost durch Trainer und ihr privates Umfeld verließ aber letztlich auch sie die Bühne mit einem Lächeln.