Ukraine: Krisensitzung ohne Trainer

Enttäuscht: Serhij Rebrow (TOBIAS SCHWARZ)
Enttäuscht: Serhij Rebrow (TOBIAS SCHWARZ)

Nach dem überraschenden Dämpfer zum EM-Auftakt gab es bei der Ukraine offenbar in der Kabine eine Krisensitzung ohne Trainer Serhij Rebrow. Die Mannschaft habe ihn gebeten, sagte Rebrow nach dem 0:3 (0:1) gegen Rumänien, "die Kabine zu verlassen".

Nach der Pleite von München gab es reichlich Gesprächsbedarf. "So ein Ergebnis hat niemand erwartet. Wir hatten viel Ballbesitz, aber konnten keine Chancen kreieren. Das hat sich gerächt", monierte Rebrow und blickte umgehend auf das Spiel am Freitag in Düsseldorf gegen die Slowakei: "Wir haben ein schwieriges Spiel vor uns. Wir müssen uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Wir müssen uns ernsthaft steigern und das alles vergessen."

Nach der Partie hatte sich das Team um die Stars Mychajlo Mudryk und Oleksandr Sintschenko bei den Fans entschuldigt. "Die Spieler haben gemerkt", so Rebrow, "dass es zu wenig war. Wir sind eine große, starke Nation, die gerade ihr Land verteidigt. Aber die Spieler haben das nicht gezeigt."

Vor allem Starkeeper Andrij Lunin von Real Madrid erlebte einen Nachmittag zum Vergessen. Er verschuldete die ersten beiden Treffer. "Mein erster Fehler hat das Spiel verändert. Ich habe mich schon beim Team entschuldigt", sagte er, forderte aber mit Blick auf die kriegsgeplagte Nation und die Fans eine Reaktion: "Sie unterstützen uns in jedem Stadion, in dem wir spielen. Es lohnt sich, für sie zu spielen. Und auch für unsere Soldaten, die unser Land verteidigen."