OnlyFans-Deal: "Ich muss uns vermarkten, so gut ich kann"
Ein ungewöhnlicher Sponsor für den Eiskanal: Bobfahrerin Lisa Buckwitz setzt in diesem Weltcup-Winter auf finanzielle Unterstützung von der Erotikplattform OnlyFans - und rechtfertigt den Deal nun in einem Spiegel-Interview.
„Ich bin als Bobpilotin verantwortlich für mein komplettes Team. Ich muss eine Anschieberin bezahlen, trage die Kosten für das Material meines Bobs“, sagte die 29-Jährige: „Deshalb muss ich uns vermarkten, so gut ich kann.“
OnlyFans will mit Sportlern Image aufbessern
Die Erotikplattform sei über eine Agentur auf Buckwitz zugekommen. "Sie suchen derzeit Athleten und Athletinnen in Deutschland und Europa, weil sie ihr Image verbessern wollen", erklärte die Pyeongchang-Olympiasiegerin im Zweierbob: "Die Plattform war eigentlich nicht für sexuelle Inhalte gedacht, sondern dafür, mit Fans in Kontakt treten zu können. Auf Instagram habe ich fast eine halbe Million Follower, aber so richtig in die Kommunikation komme ich da nicht."
Da sie bei Instagram aber kein Geld für ihre Beiträge erhält, sei Buckwitz die Entscheidung pro OnlyFans leicht gefallen. "Bobsport ist eine Randsportart, wir sind nicht im Fußball. Es ist wirklich hart, überhaupt Sponsoren zu finden, die Geld in meine Sportart oder mich investieren", sagte Buckwitz: "Allein ein Paar Kufen kostet 8000 Euro, davon benötigen wir etwa sechs bis acht Stück in einer Saison. Wenn man vorne mitfahren und Höchstleistung bringen möchte, muss man sich das auch leisten können."
„Auf keinen Fall nackt“
Bei ihren Posts auf der Plattform zieht sie eine klare Grenze. „Im Prinzip sind die Inhalte erst einmal ähnlich wie die auf Instagram. Dort sieht man mich auch mal im Bikini oder im Sport-BH“, sagte Buckwitz, die sich in der vergangenen Saison den WM-Titel in Winterberg sicherte: „Aber ich werde mich auf keinen Fall nackt zeigen.“
Zudem will die 29-Jährige „Blicke hinter die Kulissen gewähren, wenn ich in der Garage bin und Kufen schleife, alles um den Sport herum, was die Fans sonst vielleicht nicht mitbekommen.“