Verrückt! Gold mit 12 Jahren Verspätung
Zwölf Jahre lang mussten die beiden US-Athleten Lashinda Demus und Erik Kynard auf ihren goldenen Moment warten. Am Freitag erhielten sie am Rande der Olympischen Spielen in Paris endlich ihre Goldmedaillen - die sie vor 12 Jahren gewonnen hatten.
Sowohl Hürdenläuferin Demus als auch Hochspringer Kynard hatten bei den Spielen 2012 in London zunächst Silber geholt. Beide platzierten sich damals jeweils hinter einem russischen Athleten, der später des Dopings überführt wurde.
Nach einem jahrelangen Verfahren wurde Demus und Kynard schließlich Gold zugesprochen. Die beiden US-Amerikaner pochten beim IOC auf einen besonderen Rahmen zur nachträglichen Verleihung der Medaillen - und diesen bekamen sie schließlich am Freitag.
Im Champions Park, am Fuße des Eiffelturms in den Trocadéro-Gärten, erhielten Demus und Kynard vor mehreren tausend Fans ihre Goldmedaillen. Insgesamt wurden in sieben verschiedenen Leichtathletik- und Gewichthebewettbewerben aus den Jahren 2000, 2004 und 2012 die Medaillen „umverteilt“.
Nachträgliches Olympia-Gold: „Mehrere Millionen verloren“
Die nachträgliche Medaillenverleihung konnte allerdings nicht alles wiedergutmachen. „Ich habe Sponsorenverträge verloren, ich habe Prämien verloren“, wird Demus, die inzwischen ihre Karriere beendet hat, bei Yahoo Sports zitiert. „Wenn ich das zusammenzählen würde, dann habe ich wahrscheinlich mehrere Millionen verloren.“
Kynard bewertete die Situation ähnlich: „Ich würde es nicht so zusammenfassen, dass es mich für das, was ich verloren habe, heil macht.“ Es fühle sich an, „als hätte ich vor 12 Jahren einen Witz erzählt, den die Welt erst jetzt versteht“.
Immerhin konnten sowohl Kynard als auch Demus ihre Kinder mit nach Paris bringen und gemeinsam mit ihren Familien den Moment genießen.