"Man macht nicht immer alles richtig im Leben"
Zunächst hielt sich Amin Younes für mehrere Wochen bei der U23 des FC Schalke 04 fit, dann spielte er mit Erfolg bei Coach Karel Geraerts im Training der Profi-Mannschaft vor. Das Ergebnis: Der 30-Jährige und die Klub-Bosse einigten sich im Anschluss auf eine weitere Zusammenarbeit. Fortan soll der Linksaußen eine bedeutende Rolle einnehmen.
„Der Verein braucht auf und abseits des Platzes die beste Version von mir“, betonte Younes in einem Interview mit dem kicker.
Nach chaotischen Jahren will der Routinier endlich wieder Ruhe in seine Karriere bringen: Stress um eine verweigerte Einwechslung bei Ajax Amsterdam, ein Transfertheater mit Neapel, der Trainingsboykott in Frankfurt, ein kurzer Abstecher nach Saudi-Arabien und ab Sommer 2023 vereinslos - es ist so einiges passiert.
Younes: „Zur Wahrheit gehört, dass ...“
Mit diesen Geschichten möchte sich der Hoffnungsträger der Gelsenkirchener, einst vom früheren Bundestrainer Joachim Löw ins deutsche Nationalteam geholt, aber nicht mehr befassen. „Ich bin mittlerweile älter und reifer geworden, habe viel gelernt“, stellte Younes klar und fügte hinzu: „Die Erfahrungswerte können mir jetzt als Schalker helfen. Man macht nicht immer alles richtig im Leben, das gilt rückblickend auch für mich.“
Und weiter: „Zur Wahrheit gehört, dass in der Darstellung der einzelnen Ereignisse nicht immer die Mitte gefunden wurde, und ich muss mir sicher ankreiden, die Dinge mitunter nicht aktiv klargestellt zu haben. Etwas unkommentiert zu lassen, führt oft dazu, dass die Be- oder auch Verurteilung eines Menschen recht einseitig ausfällt.“ Doch trotz aller Ungereimtheiten wollte Younes einen Aspekt nicht außer Betracht lassen.
„Es mag in der Vergangenheit hier und da Meinungsverschiedenheiten gegeben haben, was aber menschlich zu keinem Bruch geführt hat - das sagt ja einiges aus, wenn man die Sachverhalte einmal genauer und objektiv beleuchtet“, erzählte der Offensivspieler. Er habe „nach wie vor einen super Draht zu Ajax oder den Leuten von damals. Mit meinem damaligen Trainer Frank de Boer zum Beispiel“.
Auf Schalke trifft Younes auch auf ein längst bekanntes Gesicht, das bei seiner Verpflichtung half: Kaderplaner Ben Manga. Der 50-Jährige war bereits 2020 an dessen Transfer von der SSC Neapel zu Eintracht Frankfurt beteiligt. Damals sollte Younes das fehlende Puzzleteil im System von Ex-Coach Adi Hütter werden.