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Sportfreunde Stiller: 20 Jahre Bandgeschichte - So wird gefeiert!

Sportfreunde Stiller (v.l.n.r.): Peter Brugger, Rüdiger "Rüde" Linhof und Florian "Flo" Weber

Pünktlich zum neuen Album der Sportfreunde Stiller - "Sturm & Stille" (7. Oktober) - weist die Plattenfirma auf das 20-jährige Bandjubiläum hin. Peter, Flo und Rüde ist diese Zahl gar nicht so wichtig, wie sich im Interview mit spot on news zeigt. Und fragt man dann noch nach dem Zehnjährigen ihres Superhit "'54, '74, '90, 2006" werden die drei Künstler sogar richtig ernst: "Das war eine glückliche und schöne Erfahrung, aber auch eine Erfahrung der Unsicherheit..."

20 Jahre Sportfreunde Stiller - Wie feiert Ihr das?

Peter: Wir diskutieren noch, ob wir vielleicht doch erst 19 sind, weil Rüde erst vor 19 Jahren dazugekommen ist. Dann würden wir im kommenden Jahr unser 20-Jähriges feiern. Vielleicht sollten Flo und ich einfach schon mal vorfeiern... was aber auch irgendwie blöd wär.

Flo: Zumindest dürfte Rüde es nicht erfahren. Im besten Fall feiern wir einfach doppelt.

Rüde: Für mich ist es eigentlich gar nicht so wichtig, das zu feiern. Es ist eher ein Anlass, darüber nachzudenken, was alles passiert ist, in den vergangen 20 Jahren. Die Tatsache, dass es uns schon so lange gibt, und dass wir das alles so hinbekommen haben, macht mich schon happy und erfüllt mich auch mit Stolz.

Dass Ihr Euch immer noch versteht, ist ja keine Selbstverständlichkeit...

Flo: Stimmt, das ist nicht selbstverständlich. Es ist die große Kunst in einer engen, kreativen Verbindung, sich zur rechten Zeit Rückzugsoasen zu suchen und Ausgleiche zu finden. Wir haben viele Bands mit uns kommen und dann auch wieder gehen sehen.

Habt Ihr nie an Bandauflösung gedacht?

Flo: Nach dem "MTV Unplugged"-Album (2009) gab es mal eine Phase, in der jeder eine etwas andere Auffassung davon hatte, wie und wann es weitergeht. Da kam in mir eine große Ungeduld hoch, weil ich immer weiter will. Damals war ich persönlich nicht so sicher, ob wir uns wieder finden werden. Dem war aber so und jetzt fühlen wir uns frisch wie nie.

Peter: Wir hatten aber auch das Glück, immer weitermachen zu können, weil sich der Erfolg eingestellt hat. In den ersten Jahren haben wir ja nicht unbedingt damit gerechnet, dass es der Beruf werden würde. Wir wollten einfach Musik machen, solange uns das gefällt. Dann kam eben das Glück dazu.

Euer Superhit "'54, '74, '90, 2006" ist im Mai vor 10 Jahren herausgekommen. Habt Ihr das gefeiert?

Rüde: Das war eine glückliche und schöne Erfahrung, aber auch eine Erfahrung der Unsicherheit. Einerseits hatten wir diesen Hit, der ein unglaubliches Eigenleben entwickelt hat. Andererseits hat gerade das die alten Fans total verunsichert und unser ganzes Bild nach außen komplett auf den Kopf gestellt. Insofern: Tolle Erfahrung, ganz viel Positives, aber eine Party würde ich dafür nicht feiern.

War es ein Wendepunkt in der Bandgeschichte?

Peter: Wir hatten davor, 2004 mit dem "Burli"-Album, schon so einen Bandhöhepunkt. Danach kannte man uns deutschlandweit. "'54, '74, '90, 2006" war trotzdem ein Wendepunkt, weil uns dann auch die Eltern und kleinen Kinder kannten. Das war eine krasse Erfahrung. Danach mussten wir uns wirklich neu erfinden. Und es hat schlussendlich bis zum "Unplugged" gedauert, bis wir uns freigestrampelt hatten.

Habt Ihr Euch das "Unplugged" mal wieder angesehen?

Flo: Jetzt schon länger nicht mehr. Es liegt mir aber sehr am Herzen, weil es uns künstlerisch sehr weitergebracht hat. Bei keinem Album und Stück davor war die Auseinandersetzung mit der Musik im Allgemeinen größer. Ich merke schon, ich müsste mal wieder reinschauen...

Foto(s): Universal Music