Sri Lankas neuer Präsident Dissanayaka offiziell vereidigt

Nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist der Links-Kandidat Anura Kumara Dissanayaka offiziell vereidigt worden. Die Zeremonie in der Hauptstadt Colombo wurde live im Fernsehen übertragen. (Ishara S. Kodikara)
Nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist der Links-Kandidat Anura Kumara Dissanayaka offiziell vereidigt worden. Die Zeremonie in der Hauptstadt Colombo wurde live im Fernsehen übertragen. (Ishara S. Kodikara) (Ishara S. Kodikara/AFP/AFP)

Nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Sri Lanka ist der Links-Kandidat Anura Kumara Dissanayaka offiziell vereidigt worden. Die Zeremonie in der Hauptstadt Colombo wurde am Montag live im Fernsehen übertragen. Der 55-Jährige Chef einer marxistischen Partei war am Sonntag zum Wahlsieger erklärt worden.

"Ich bin kein Zauberer, ich bin kein Magier, ich bin ein gewöhnlicher Bürger", sagte Dissanayaka, nachdem er seinen Eid abgelegt hatte. "Meine Verantwortung ist es, Teil einer kollektiven Anstrengung zu sein, um diese Krise zu beenden", fügte er hinzu. Weiter kündigte er an, "unabhängig von den Machtverhältnissen in der Welt" mit anderen Nationen zusammen arbeiten zu wollen und dem Land zu helfen. An der Zeremonie nahmen neben Diplomaten und Abgeordneten auch buddhistische und andere Geistliche sowie Vertreter des Militärs teil.

Vor dem Gebäude versammelte sich eine kleine Gruppe von Parteianhängern, die feierte, Bilder von Dissanayaka hielt und die Nationalflagge schwenkte. Indiens Regierungschef Narendra Modi und Chinas Präsident Xi Jinping erklärten, mit Sri Lankas neuem Staatschef zusammenarbeiten zu wollen.

Nach Angaben der Wahlkommission hatte Dissanayaka bei der Wahl am Samstag 42,3 Prozent der Stimmen erhalten und sich damit klar gegen den zweitplatzierten Sajith Premadasa durchgesetzt, der ebenfalls für die Opposition ins Rennen gegangen war. Der seit zwei Jahren amtierende Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe landete abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Die Präsidentschaftswahl war die erste in Sri Lanka seit den Massenprotesten auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise vor zwei Jahren. Der damalige Staatschef Gotabaya Rajapaksa flüchtete aus dem Land, nachdem tausende Menschen seinen Amtssitz gestürmt hatten. Unter seinem Nachfolger Wickremesinghe stabilisierte sich die Lage im Land seither. Gemäß dem IWF-Rettungspaket erlassene Steuererhöhungen und andere Maßnahmen belasten jedoch weiterhin die Bevölkerung.

lt/oer