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Staatshilfen für Fußball-Klubs? So denkt Christian Lindner über die Zukunft der Bundesliga

FDP-Chef Christian Lindner sorgte mit Aussagen zur Zukunft der Fußball-Bundesliga für Irritationen. Nun erklärte er sich dazu in der SPORT1-Sendung "Doppelpass". Es sei nicht seine Absicht gewesen, "die Fans zu erschrecken".

Deutschland ächzt unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das soziale Leben, wie man es kannte, wird schmerzlich vermisst. Dazu zählt auch der Fußball. Und das wird wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben. Vor rund einer Woche sorgte Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, bei Fans für Schnappatmung: "Ich selber bin ja Mitglied und Anhänger des BVB - und trotzdem muss ich sagen: Bundesliga mit Publikum und Fans wird mit das Letzte sein, was wir wieder öffnen."

Als der 41-Jährige am Sonntag im SPORT1-Fußball-Talk "Doppelpass" über diese wenig ermutigenden Maßnahmen sprach, wich er nicht von seiner ursprünglichen Aussage zurück, entschuldigte sich aber mit den Worten: "Es war nicht meine Absicht, die Fans zu erschrecken. Es war nur eine realistische Prognose." Auch er selbst wäre an diesem Wochenende gerne im Stadion gewesen beim geplanten Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München. Er sei mit Freunden schon verabredet gewesen. "Aber das funktioniert gegenwärtig nicht."

Lindner betonte per Videocall im Gespräch mit "Doppelpass"-Moderator Thomas Helmer: "Wir müssen realistisch sein, dass Großveranstaltungen mit viel Publikum, egal ob Konzert oder Bundesliga-Spiel, erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder möglich sind. Wir werden stufenweise erleben, wie das öffentliche Leben wieder möglich wird. Zuerst Produktion, dann Geschäfte und Restaurants, und dann erst wieder werden Großveranstaltungen möglich sein."

Christian Lindner: "Es wäre nicht seriös, ein Datum zu sagen"

Über konkrete Termine zu einer Lockerung der Ausgangsbeschränkungen wollte sich Christian Lindner nicht äußern: "Es wäre nicht seriös, ein Datum zu sagen." Immerhin ergänzte er: "Wenn wir zu ersten Lockerungen kommen und im April eine Öffnungsperspektive für die Wirtschaft haben, dann kann und muss man auch darüber nachdenken, wann kann der Ball wieder rollen, wann können wir die Liga wieder hochfahren."

Dass zunehmend viele Profi-Klubs in Deutschland ohne Spielbetrieb Richtung Insolvenz schlittern, ist dem Wirtschaftsliberalen nicht entgangen. "Auch dem Profi-Fußball stehen alle Instrumente zu, die es auch für Gewerbetreibende gibt", kommentierte Lindner die Frage nach möglichen Staastshilfen für die Vereine. "Meine Sorge ist, dass nicht alle davon zielgerichtet sind." Nicht jeder Verein, so Lindner, werde an Kredite über Banken kommen, selbst wenn sie öffentlich-rechtlich abgesichert seien. "Da müssen andere Instrumente dazu kommen. Beispielsweise, indem Verluste in diesem Jahr gegengerechnet werden mit Gewinnen aus vergangenen und zukünftigen Jahren. Da könnte man die Delle dieses Jahres etwas nach vorne und hinten verteilen. Das würde Liquidität sichern."

Einen kleinen Lichtblick für die Fans und die Fußballklubs, denen die Insolvenz droht, sendete Lindner außerdem: "Ich vermute, wir werden in einem ersten Schritt wieder Spiele ohne Publikum sehen. Dann ist es auch wieder möglich, Einnahmen aus Fernsehrechten zu generieren. Und wir haben wieder andere Themen außer Corona."