Staatskapelle Berlin: Die Heimkehr des Daniel Barenboim

Cristina Gómez Godoy, Solo-Oboistin der Staatskapelle Berlin, steht auf der Dachterrasse des Hotels „Panamericano“. Im Hintergrund das berühmte Teatro Colón

Buenos Aires. In Buenos Aires wird einem schnell verdeutlicht, dass die echten Weltstars in Religion, Fußball und klassischer Musik aus Argentinien stammen: Papst Franziskus, Maradona und Daniel Barenboim. Der „wichtigste lebende Klassikmusiker“, so wurde Barenboim einmal vom Magazin „The New Yorker“ genannt, ist gerade mit seiner Staatsoper Unter den Linden auf einem dreiwöchigen Gastspiel in seiner Geburtsstadt Buenos Aires. Sein Erscheinen hat schon etwas von einem nationalen Kulturereignis, TV-Kameras sind irgendwie immer dabei. Es gibt Aufnahmen, die einen sichtlich berührten Dirigenten zeigen, wie er gerade im argentinischen Parlament mit der „Mención de Honor Diputado Nacional Dr. Juan Bautista Alberdi“ geehrt wird. Überreicht wurde ihm die Auszeichnung von Argentiniens Vizepräsidentin Gabriela Michetti und Kulturminister Pablo Avelluto.

Darüber hinaus kursiert ein Augenzeugenbericht, wonach der Dirigent auf der Straße spontan aus einem Auto heraus fotografiert wurde. Was als Beleg seiner nationalen Berühmtheit gilt. Eine Frau will irgendwann gesehen haben, wie er mit Hut und Zigarre auf dem Weg in eine Tangobar war. Barenboim liebt den Tango, das weiß man. Das gehört zum Pausengespräch. Kaum bekannt ist, dass einst das junge Klavierwunder Barenboim zeitgleich mit Astor Piazzolla, dem Begründer des Tango Nuevo, in Paris studiert hat. Die gemeinsamen Abendessen der Studenten fanden bei den Barenboims zu Hause statt. Solche Anekdoten erzählt der Dirigent am Rande des Gastspiels, das fü...

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