Stadt: Korrosion möglicherweise Grund für Teileinsturz von Dresdner Carolabrücke
Der Grund für den nächtlichen Teileinsturz der Carolabrücke in der sächsischen Landeshauptstadt könnte Korrosion gewesen sein. Er vermute, dass zu DDR-Zeiten ein massiver Clorideintrag stattgefunden habe, sagte der Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, Holger Kalbe, bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Mittwoch in Dresden.
Zwar sei in der Vergangenheit bereits ein Chloridentzug vorgenommen worden, sagte Kalbe. An der Abbruchstelle stehe aber ein Mast der Verkehrsbetriebe, so dass es dort womöglich zu einem massiven Chlorideintritt gekommen sei. Dies seien aber nur Vermutungen, die überprüft werden müssten, sagte der Abteilungsleiter.
Die Stadt beschäftige sich seit vielen Jahren mit dem Risiko, das von der Brücke ausgehe, so Kalbe. Deshalb seien zwei der drei Brückenzüge in den vergangenen Jahren saniert worden. Der nun eingestürzte Brückenzug, auf dem die Straßenbahn verkehrte, sollte 2025 instandgesetzt werden. Dass der Zustand "so schlimm" war, sei nicht voraussehbar gewesen, sagte Kalbe.
Das Unglück hatte sich am frühen Mittwochmorgen ereignet, als sich niemand sich auf der Brücke befand. Der westliche Teil stürzte auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe. Verletzt wurde niemand. Laut Feuerwehr herrscht nach wir vor akute Gefahr, dass noch weitere Teile der Brücke einstürzen. Dies bestätigte auch Abteilungsleiter Kalbe am Mittwochvormittag.
wik/cfm