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Kommentar: Friedrichstraße: Ein Alleingang ist keine Lösung

Berlin. Alleingänge sind im Fußball eher verpönt. Führt der Sololauf eines Spielers nicht einmal zu einem Torerfolg, fühlen sich die Mitspieler eher diskreditiert als wahrgenommen. Sie stellen sich die Frage, hätte man es im Zusammenspiel nicht besser machen können?

Nun ist auch Verkehrspolitik in Berlin in gewisser Weise ein Mannschaftssport, bei dem es viele Mitspieler gibt. Als bestes Beispiel dient der Verkehrsversuch in der Friedrichstraße. Es gibt die Radfahrer, die ihre Radspur wollen, Fußgänger, die ihren Fußweg wollen, Anwohner, die ihre Ruhe wollen, und Geschäftsleute, die Umsatz machen wollen - im Prinzip verfolgen viele Parteien ein gemeinsames Ziel: Der Friedrichstraße soll neues Leben eingehaucht werden.

Doch anstatt sich die Bälle zuzuspielen und ein Tor zu schießen, setzt Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) lieber auf einen Alleingang – wieder einmal. Günther will die Sperrung der Friedrichstraße um neun Monate verlängern. Sie begründet das Vorhaben mit der Corona-Pandemie und behauptet, die bisherigen Daten seien nicht so aussagekräftig.

Schon im Sommer kritisierten Geschäftsinhaber ein unausgereiftes Projekt und Hinterzimmerpolitik. Treffen und Auswertungen für die Friedrichstraße fanden in kleinen Kreisen und oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Von Transparenz hielt man bislang wenig. So auch dieses Mal wieder. Anrainer und Interessensgemeinschaften zeigen sich überrascht, gar enttäuscht von der Aussage Günthers. Denn ihr bisheriger Sololauf is...

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