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Stadtverwaltung Köln: Abbuchungen bleiben durch Software-Umstellung aus

Die Bürger wurden nicht rechtzeitig über unregelmäßige Abbuchungen informiert.

Die Software-Probleme bei Ein- und Auszahlungen der Stadtkasse betreffen nicht nur die Kindergartenbeiträge, sondern auch die Grundsteuer, die Müll-, Abwasser- und Straßenreinigungsgebühren sowie die Hundesteuer. Anders als bei der Kinderbetreuung, für die das Jugendamt von 7000 Familien seit Januar keine Beträge mehr eingezogen hat, seien die Folgen bei den Grundbesitzabgaben nur für einen geringen Teil der Bürgerschaft spürbar, hieß es am Donnerstag in der Verwaltung. Software-Umstellung bereitet Probleme Zu den Betroffenen zählt ein Hausbesitzer aus Zündorf. Nachdem er seinem Sohn die Immobilien überschrieben hatte, kündigte die Stadt Köln ihm am 1. März die Erstattung der bereits gezahlten Gebühren für Müllabfuhr und Straßenreinigung an. Die Summe: 358,75 Euro. „Nach sechs Wochen Wartezeit rief ich 26. April beim Kassen- und Steueramt an“, sagte der Immobilienbesitzer. Dort sei ihm mitgeteilt worden, dass es wegen einer Software-Umstellung zum Jahresbeginn bis heute unmöglich sei, die ihm zustehenden Auszahlungen vorzunehmen. Der Vorschlag des Sachbearbeiters, die Lastschrift von der Bank auf Kosten der Stadt zurückzufordern, ließ sich nicht mehr umsetzen. „Das ging leider nicht, weil die Bank nur acht Wochen lang Lastschriften zurückfordern kann – die Überweisung war am 15. Februar erfolgt“, sagte der Zündorfer. Neues System sei nicht das eigentliche Problem Eine Hundebesitzerin, die sich wegen seit Monaten ausbleibender Abbuchungen beim Kassenamt erkundigte, wurde ebenfalls auf die Umstellung auf eine neue Software hingewiesen. Das seit dem 1. Januar eingesetzte Computerprogramm sei nicht das eigentliche Problem, sagt Richard Reischl, Mitarbeiter der Finanzverwaltung. Das neue System, das den gesamten Zahlungsverkehr zentral erfasse, werde die Buchführung enorm erleichtern. Dafür müssten die Daten der einzelnen Ämter von dem Programm in einem automatisierten Verfahren übernommen werden. Fehlerbehebung bis Mitte Mai Da jede Dienststelle ihre eigene Software verwende, habe es „immer wieder mal gehakt“. In diesen Fällen hätten die Datensätze mittels Tastatur und PC von Hand angepasst werden müssen. Ein Beispiel: Ein falsch gesetztes Komma in einem Gebührenbescheid könne dazu geführt haben, dass die neue Kämmerei-Software den Zahlungsverkehr zwischen Stadt und Gebührenzahler aussetze. Da die Bescheide für die Müll- und Reinigungsabgaben sowie für die Kinderbetreuung einem großen Teil aller Lastschriftzahlungen zugrunde liegen, habe es in diesen beiden Datenblöcken die meisten Fehlerquellen gegeben. „Wir hoffen, dass wir bis Mitte Mai sämtliche Schwierigkeiten bei den Grundbesitzabgaben und der Hundesteuer überwunden haben“, sagte Reischl. Hohe Nachzahlungen könnten überraschen Was die Kindergartengebühren betrifft, stehen etlichen Familien im kommenden Monat Nachzahlungen von vierstelligen Beträgen bevor. Darüber wurden sie erst in der vorigen Woche informiert. Selbst wenn keine Zweifel daran bestehen, dass die Kommune Anspruch auf das Geld hat; intern wird das Amt für Kinder, Jugend und Familie dafür kritisiert, dass es die Eltern nicht schon vor Monaten auf die Software-Probleme hingewiesen...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta