Sie stammen aus einem alten Deal - Russland setzt ehemalige ukrainische Flugzeuge ein

Ein russischer Bomber vom Typ TU-95MS.<span class="copyright">IMAGO/ITAR-TASS</span>
Ein russischer Bomber vom Typ TU-95MS.IMAGO/ITAR-TASS

Russland hat die Ukraine mit ehemaligen ukrainischen Flugzeugen und Raketen angegriffen. Sie stammen aus einem Abkommen von 1999. Kiew wollte so seine Gas-Schulden begleichen. Eine Untersuchungskomission kam aber zum Schluss, dass der Wert der Waffen weit über den Schulden liegt.

Russland hat strategische Bomber eingesetzt, die es ursprünglich von der Ukraine erhalten hatte. Die Flugzeuge stammen aus einem Abkommen von 1999, in dem die Ukraine acht Tupolew Tu-160, drei Tu-95MS und 575 Kh-55-Marschflugkörper an Russland übergab. So wollte Kiew Gas-Schulden in Höhe von 275 Millionen Dollar begleichen. Das Abkommen wurde später von einer Untersuchungskommission des ukrainischen Parlaments überprüft. Sie kam zum Schluss, dass der tatsächliche Wert der Flugzeuge und Raketen weit über den Schulden lag. Laut „Kyiv Post“ schätzte die Kommission den Gesamtwert auf mehr als zwei Milliarden Dollar.

Russland benannte die Flugzeuge um

Moskau nutzt aktuell zehn ehemalige ukrainische Flugzeuge und benannte sie nach bekannten russischen Persönlichkeiten um. Zu den neuen Namen für die Tu-160 gehören unter anderem „Mykola Kusnezow“, „Wassyl Senko“ und „Alexander Nowikow“. Für die Tu-95MS wurden die Namen „Krasnojarsk“, „Sewastopol“ und „Isborsk“ ausgewählt.

Hätten die Waffen Kiew überhaupt geholfen?

Der ehemalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma erklärte, dass selbst wenn die Ukraine die strategischen Bomber behalten hätte, diese wenig bei der Verteidigung geholfen hätten. „Russland hat Luftverteidigungssysteme, die in der Lage sind, Kh-55-Raketen abzufangen. Die großen und relativ langsamen Bomber wären in den ersten Kriegstagen sowohl in der Luft als auch auf Flugplätzen leichte Beute für russische Waffen geworden", so der Ex-Präsident laut „Kyiv Post“.

Kutschma wies darauf hin, dass die Ukraine gar nicht die nötige Infrastruktur besitze, um die Waffen effektiv zu nutzen: „Wir hatten keine Raketentestgelände und nicht genug Territorium, um diese Waffen zu betreiben, da strategische Waffen strategischen Raum erfordern".