Starke Regen- und Schneefälle haben Lage in Niederösterreich verschärft
Starke Regen- und Schneefälle in Österreich haben am Freitag vor allem die Lage im Bundesland Niederösterreich verschärft. Das teilte Stephan Pernkopf, der Stellvertreter der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA nach einer Lagebesprechung mit. Das Kanzleramt in Wien erklärte, derzeit seien fast alle Bundesländer von extremen Regenfällen und teilweise auch von Schneefall betroffen. "Die kommenden Tage stellen daher eine enorme Herausforderung für alle Einsatzkräfte dar", hieß es.
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen dankte allen Ehrenamtlichen und anderen Helfern und appellierte an die Hilfsbereitschaft seiner Landsleute. Die aktuelle Unwetter-Notlage werde "uns alle" in den kommenden Tagen auf die Probe stellen, oberstes Gebot sei es, "füreinander da zu sein", sagte Van der Bellen laut APA.
Pernkopf zufolge werden in Niederösterreich mittlerweile bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und orkanartige Windböen erwartet. "Entlang der Donau rechnen wir mit einem zehn- bis 15-jährlichen Hochwasser", sagte er, an den Zuflüssen könne es "punktuell hin zu 100-jährlichen Hochwässern kommen". Im Rahmen der Vorbereitungen wurden unter anderem mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.
Auch in Oberösterreich liefen die Vorkehrungen mit Blick auf den Starkregen am Wochenende. In Linz, Steyr und Mauthausen wurde der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Als positiv wurde gewertet, dass der Niederschlag oberhalb von 800 Metern als Schnee niederging, wo er voraussichtlich zunächst nicht zu Überschwemmungen beitragen werde.
Entspannung war laut der Wetter- und Klimabehörde Geosphere Austria erst am Dienstag in Sicht, wie APA weiter berichtete. Am stärksten regnen werde es im Gebiet von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland über Oberösterreich, den Großteil von Salzburg und der Obersteiermark bis zum Tiroler Unterland. Am Sonntag werde der Regen nach aktuellem Stand der Prognose im Westen Österreichs abklingen, während es im Norden und Osten weiter regne. Am Montag werde der Schwerpunkt des Regens im Gebiet von Wien und Eisenstadt bis Salzburg liegen.
Die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) hatte bereits am Donnerstag vor "Abweichungen und Verspätungen im Zugverkehr" gewarnt und Fahrgäste aufgerufen, bis einschließlich Sonntag "nicht dringende Reisen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben".
ck/kbh