Starker Anstieg in Deutschland - Noch ansteckender – Experten warnen vor Omikron Ur-Enkel XEC

Das Corona-Virus mutiert permanent. Wird XEC zur dominierenden Variante?<span class="copyright">Getty Images/peterschreiber.media</span>
Das Corona-Virus mutiert permanent. Wird XEC zur dominierenden Variante?Getty Images/peterschreiber.media

In den vergangenen Wochen sind die Corona-Infektionszahlen wieder angestiegen. Im Moment dominiert laut Robert-Koch-Institut noch die Variante KP.3.1.1. Doch Experten warnen bereits vor der neuen Variante XEC, die im Juni erstmals in Deutschland aufgetaucht ist.

Laut aktuellem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Atemwegserkrankungen derzeit auf einem höheren Niveau als sonst um diese Jahreszeit. Das liegt unter anderem an Sars-CoV-2, das nach den Schnupfenviren (Rhinoviren) einen Anteil von 16 Prozent am Infektionsgeschehen hat. Die geschätzte Corona-Inzidenz in der Bevölkerung liegt derzeit (KW 37) bei 600 Covid-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner – in den Vorwochen lag sie bei 700 bis 900.

Größtenteils verantwortlich dafür ist die Variante KP.3.1.1 , die laut RKI mit einem Anteil von 62 Prozent das Infektionsgeschehen deutlich dominiert. Doch Experten gehen davon aus, dass sich hierzulande bereits eine andere Variante breit macht, die in wenigen Monaten schon weltweit dominieren könnte: XEC.

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XEC in Deutschland am stärksten angestiegen

Darauf wies der australische Datenjournalist Mike Honey vor wenigen Tagen in einem Post auf der Plattform X hin. Darin heißt es: „Die rekombinante Variante XEC verbreitet sich weiter und scheint ein wahrscheinlicher nächster Herausforderer gegen die jetzt dominanten DeFLuQE-Varianten (KP.3.1.1.*) zu sein.“ Honey beruft sich dabei auf Daten von Gisaid, einer internationalen Wissenschaftsorganisation, die Genomdaten von unter anderem Sars-CoV-2 sammelt und weltweit zur Verfügung stellt.

 

Laut Gisaid sei die Variante bereits in Kanada, den USA, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien sowie Dänemark und Deutschland aufgetaucht. Wobei sie das stärkste Wachstum in Deutschland mit circa 17 Prozent verzeichnet. Das ist kaum verwunderlich. Denn im Juni wurde sie auch in Deutschland entdeckt.

Eric Topol: „XEC übernimmt definitiv die Führung“

Auch Eric Topol, Direktor des Scripps Research Translational Institute in La Jolla, Kalifornien, ist davon überzeugt, dass XEC auf dem Vormarsch ist und andere Varianten verdrängen könnte. „XEC übernimmt definitiv die Führung. ... Das scheint die nächste Variante zu sein“, sagte Topol vor kurzem der „ Los Angeles Times “. „Aber es wird noch Monate dauern, bis wir hohe Werte erreichen“, fügt er hinzu.

XEC ist Ur-, Ur-, Urenkel von ursprünglicher Omikron-Variante

Doch was genau ist XEC? „XEC ist eine Rekombination aus zwei verschiedenen, wenig diskutierten Untervarianten: KS.1.1 und KP.3.3“, erklärt die Medizinerin und Spezialistin für Infektionskrankheiten Elisabeth Hudson aus Kalifornien der „Los Angeles Times“. „Das ist definitiv eine, die ich im Auge habe“, sagte sie. XEC enthält zusätzliche Mutationen am Spike-Protein, die es ihr ermöglichen, sich noch besser an menschliche Zellen zu binden.

Ob die aktuellen Impfstoffe einen Schutz gegen diese neue Variante bieten, wird sich zeigen. Aber Hudson geht davon aus, dass dies bis zu einem gewissen Maß der Fall ist, da es sich bei XEC um einen „Ur-, Ur-, Urenkel“ der ursprünglichen Omikron-Variante handele. „Ein gewisses Maß an Schutz wird also noch bestehen.“

 

XEC hat leichten Übertragungsvorteil

Ähnlich äußerte sich auch François Balloux, Direktor des Genetics Institute am University College London: Zwar hätte XEC einen „leichten Übertragungsvorteil “ gegenüber anderen aktuellen Varianten, die Impfstoffe sollten aber dennoch einen guten Schutz bieten, sagte er der „ BBC “.

Aktuelle Corona-Symptome

Ob die Symptome durch XEC sich verändern, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Laut National Health Service (NHS) in Großbritannien zählen zu den aktuellen Covid-Symptomen:

  • hohes Fieber oder Schüttelfrost

  • anhaltender, starker Husten

  • Verlust oder Veränderung des Geruchs- oder Geschmackssinns

  • Kurzatmigkeit

  • Abgeschlagenheit

  • Gliederschmerzen

  • Kopfschmerzen

  • Halsschmerzen

  • eine verstopfte oder laufende Nase

  • Appetitlosigkeit

  • Durchfall