Starkregen in Norditalien: Mann wird von den Fluten mitgerissen
Eine Welle starker Regenfälle ist über den Norden Italiens gezogen und hat Teile der Finanzmetropole Mailand überflutet.
Im Piemont ist ein 58-jähriger Mann von den Fluten mitgerissen worden. Er war mit seinem Traktor mit Aufräumarbeiten am Ufer des Orco beschäftigt. Aufnahmen des staatlichen Rundfunksenders RAI zeigten, dass das Rad des Fahrzeugs noch im Fluss Orco in der Nähe von Turin zu sehen war, wo der Traktor im schlammigen Wasser umkippte.
Örtliche Rettungskräfte erklärten, sie suchten nach dem vermissten Mann.
Ein weiterer Fluss trat im piemontesischen Val di Susa über die Ufer, brachte zwei Brücken zum Einsturz, blockierte eine Provinzstraße und isolierte etwa 50 Menschen in zwei Dörfern.
Zwei weitere nördliche Regionen, die Lombardei und Venetien, wurden von weitreichenden Überschwemmungen heimgesucht, die in der Stadt Mailand, wo die Flüsse Seveso und Lambro über die Ufer traten, zu Schäden und Behinderungen führten.
Die Feuerwehr in Mailand wurde zu Dutzenden von Einsätzen gerufen, um Menschen zu retten, die in ihren Autos in überfluteten Unterführungen festsaßen, und um mit Wasser gefüllte Keller zu leeren.
Der U-Bahn-Verkehr musste wegen der Überschwemmungen teilweise eingestellt werden.
Zum ersten Mal seit seiner Gründung 1976 musste der Mailänder Radiosender Radio Popolare seinen Sendebetrieb einstellen, weil sein Sendezentrum überflutet war.
Wissenschaftler warnen, dass die Klimakrise die Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Wolkenbrüche und Überschwemmungen in Europa und auf der ganzen Welt erhöht.
Sie sagen, dass die Stürme immer heftiger werden, weil die warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Süditalien wurde in letzter Zeit von einer schweren Dürre heimgesucht, die vor allem auf den Inseln Sizilien und Sardinien massive Probleme für die Landwirtschaft und den Tourismus verursachte.