Nach Starliner-Desaster - Boeing entlässt Chef der Verteidigungs- und Raumfahrtssparte
Das Raumschiff Starliner von Boeing muss unbemannt zurück zur Erde. Grund sind Triebwerksprobleme und Heliumlecks. Der neue Chef des Flugzeugherstellers zieht Konsequenzen und entlässt den Verantwortlichen.
Der US-Flugzeugbauer Boeing##chartIcon hat den Chef seiner Verteidigungs- und Raumfahrtsparte, Ted Colbert, mit sofortiger Wirkung entlassen. Steve Parker, bisher verantwortlich für das operative Geschäft, übernimmt vorübergehend seine Position, berichtet das „Manager Magazin“. Boeing-Aktien fielen am Freitag um etwa ein Prozent und haben in diesem Jahr bereits etwa 41 Prozent verloren.
Starliner muss unbemannt zurück zur Erde
Boing hat weiterhin große Probleme mit dem Raumschiff Starliner. Beim ersten bemannten Flug zur Internationalen Raumstation ISS traten Triebwerksprobleme und Heliumlecks auf. Die NASA entschied, die Kapsel aus Sicherheitsgründen unbemannt zur Erde zurückzubringen. Ursprünglich sollten die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore nur acht Tage im All verbringen, nun bleiben sie bis Februar 2025 auf der ISS und kehren mit SpaceX zurück, so der „Spiegel“.
Auch im Rüstungsgeschäft steht Boeing unter Druck, so das „Manager Magazin“. Die geplanten Kosten für den Umbau von zwei 747-Jumbo-Jets zu Air Force One wurden weit überschritten. Zudem verteuerte sich das Tankflugzeug KC-46 erheblich.
Eine Milliarde Dollar Verlust im letzten Quartal
Der Verteidigungs- und Raumfahrtbereich verzeichnete in den Jahren 2023 und 2022 Milliardenverluste. Allein im letzten Quartal betrug der operative Verlust rund eine Milliarde Dollar (umgerechnet etwa 900 Millionen Euro), berichtet der „Spiegel“.
Doch da hören die Probleme des Flugzeugherstellers noch lange nicht auf. Boeing kämpft mit Qualitätskontrollen und einem Streik der größten Gewerkschaft, der die Produktion der 737 und des Langstreckenjets 777 blockiert.