Starmer: Russland dreht eigene Bürger im Ukraine-Krieg "durch den Fleischwolf"
In seiner ersten Rede vor dem UN-Sicherheitsrat hat der britische Premier Keir Starmer Russland vorgeworfen, die eigenen Bürger im Ukraine-Krieg wie "Fleischstücke" zu behandeln. 600.000 russische Soldaten seien in dem Krieg getötet oder verletzt worden, sagte er am Mittwoch. "In der UN-Charta, die Sie hier vertreten, ist von Menschenwürde die Rede, nicht davon, die eigenen Bürger wie Fleischstücke zu behandeln und durch den Fleischwolf zu drehen", sagte Starmer an die russischen Vertreter gerichtet.
Er frage sich, wie Moskau sich überhaupt im UN-Hauptquartier zeigen könne, sagte der britische Regierungschef. Der russische Vizebotschafter bei der UNO, Dmitri Poljanski, zeigte sich von Starmers Vorwürfen unberührt und blätterte währenddessen in seinen Unterlagen.
Der seit Juli amtierende Starmer forderte zudem die Einstellung der Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz sowie zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. "Sicherheit kann nur durch Diplomatie erreicht werden, nicht durch Eskalation", sagte er. Weder für den Konflikt im Libanon noch für den im Gazastreifen gebe es eine rein militärische Lösung.
Starmer war am Vortag beim Parteitag seiner Labour-Partei in Liverpool ein Lapsus unterlaufen, der für Spott in den Onlinenetzwerken sorgte. Er hatte versehentlich die Befreiung aller "sausages" (deutsch: "Würste") im Gazastreifen gefordert. Gemeint waren natürlich die von der Hamas gehaltenen "hostages" (Geiseln). Dass sich Starmer Sekunden später selbst korrigierte, konnte nicht verhindern, dass das Video mit seinem Versprecher viral ging und im Onlinedienst X am Dienstagabend das am zweithäufigsten geteilte Video war.
kü/dja