Start der 4. Staffel: Das müsst ihr über den Cartoon “Rick & Morty” wissen

“Zurück in die Zukunft“ trifft auf Nihilismus: Zum Start der 4. Staffel von “Rick & Morty“ verraten wir euch, was es mit der viel umhypten Cartoonserie auf sich hat.

Freu dich doch, Morty: "Rick and Morty" geht in die vierte Staffel (Bild: Adultswim)
Freu dich doch, Morty: "Rick and Morty" geht in die vierte Staffel (Bild: Adultswim)

Bei “Rick & Morty“ handelt es sich um eine animierte Sci-Fi-Sitcom für Erwachsene. Im Mittelpunkt steht der verrückte Wissenschaftler Rick, der mit seinem jugendlichen Enkel Morty durch Raum und Zeit reist. Der Cartoon basiert auf dem Sketch “The Real Animated Adventures of Doc and Mharti”, einer Parodie der Achtziger Jahre Sci-Fi-Trilogie “Zurück in die Zukunft“. Im amerikanischen Original werden die Stimmen der beiden Hauptrollen von Serienschöpfer Justin Roiland gesprochen; “Scrubs“-Darstellerin Sarah Chalke übernimmt ebenfalls einige Sprechparts.

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“Community“-Erfinder Dan Harmon zieht die Strippen

Im Gegensatz zu Rick, einem exzentrischen Alkoholiker und überzeugten Nihilisten, sind die übrigen Familienmiglieder geerdete Allerweltsmenschen: Mutter Beth Smith fühlt sich von ihrem Mann nicht genug wertgeschätzt und ist zunehmend frustriert von ihrem Familienleben; Tochter Summer möchte unbedingt beliebt sein; Vater Jerry ist ein eher einfältiger und unsicherer Typ, der nach Anerkennung sucht und Sohn Morty ist ein sehr gutmütiges, sensibles und naives Kind. Als solches wird er zum moralischen Kompass seines durchgeknallten und oftmals eigensüchtigen Großvaters.

Dass Autor und Serienerfinder Dan Harmon es aber versteht, vermeintlichen Durchschnittstypen wie den Smiths jede Menge Charme einzuhauchen, bewies er bereits mit der Sitcom “Community“. Zudem nimmt auch “Rick & Morty“ Bezug auf allerlei popkulturelle Phänomene: unter anderem bekommen “Game of Thrones“, “How I met your Mother“, “Star Wars“ und die “Avengers“ im Verlauf der Serie ihr Fett weg.

Achtung, nichts für Kinder

Thematisch sei der Cartoon als eine Kreuzung aus den “Simpsons“ und ihrer Schwesternserie “Futurama“ zu verstehen, sagt Harmon, da die Figuren nicht nur ihr scheinbar belangloses Familiendrama meistern müssen, sondern auch mit komplexen wissenschaftlichen Prozessen und Phänomenen konfrontiert werden.

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Noch mehr als diese beiden Trickserien ist “Rick and Morty” allerdings nur für Erwachsene bestimmt. Das liegt nicht nur an der in manchen Folgen nicht ganz jugendfreien Darstellung von Gewalt, wenn beispielsweise ein Planet nach Vorbild von “The Purge” in einer Nacht des Jahres ein Blutbad anrichtet oder eine Gruppe von Superhelden, die eindeutig an die Avengers angelehnt ist, sich nach einem Zerwürfnis gegenseitig umbringt.

Rick nimmt seinen Enkel Morty immer wieder mit auf seine gefährlichen Reisen durchs Universum (Bild: Adultswim)
Rick nimmt seinen Enkel Morty immer wieder mit auf seine gefährlichen Reisen durchs Universum (Bild: Adultswim)

Vor allem liegt das an der deprimierenden Lebensphilosophie, die während Rick und Mortys Reisen durch das Multiversum immer wieder kommuniziert wird. Welcher Zehnjährige will schon hören, dass die Existenz jedes Menschen letztlich bedeutungslos ist, weil er in den unendlichen Weiten der unendlichen Anzahl an Universen keine Spur hinterlassen wird?

Entsprechend vielschichtig ist auch der Humor der Serie – eine US-Kritikerin beschreibt ihn als “nicht enden wollenden Furz-Witz, der von einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit einer nihilistischen Weltanschauung ummantelt wird.“ Dafür gab’s bereits einen Critic’s Choice Award und einen Emmy für die beste Animationsserie.

Die vierte Staffel von “Rick & Morty“ besteht aus zweimal 5 Folgen und ist ab sofort bei Sky zu sehen.