Autoversicherung wechseln: Warum Verbraucher nicht vorschnell handeln sollten

Ende des Jahres bekommt man oft die Info der Autoversicherung, dass die Prämien mal wieder steigen. Bevor Sie vorschnell wechseln, sollten Sie neue Tarife zunächst genau prüfen. Wir sagen, wo es Fallstricke gibt.

Zum dritten Mal in Folge müssen viele Autofahrer in Deutschland mit steigenden Beiträgen ihrer Autoversicherungen rechnen. Während in den vergangenen Jahren meist einzelne Fälle für Aufsehen sorgten, plant nun auch der Marktführer HUK-Coburg zweistellige Preiserhöhungen. Angesichts solcher Entwicklungen erscheint der Wechsel zu einem günstigeren Anbieter verlockend – ist jedoch nicht immer ratsam. Denn bei einer Versicherung sollte die Prämie nicht das einzige Kriterium sein.

Der Bayerische Rundfunk empfiehlt daher in einem Audiobeitrag, zunächst die eigene Versicherungspolice genauer zu prüfen. Oft können durch Vertragsanpassungen bereits Kosten gesenkt werden. Eine gründliche Überprüfung zeigt auch, ob möglicherweise unnötige Zusatzleistungen enthalten sind, die gestrichen werden könnten.

Gründe für steigende Autoversicherungsbeiträge in Deutschland

Hauptursache für den Anstieg der Autoversicherungsbeiträge sind die steigenden Reparaturkosten, die Versicherungen zunehmend an ihre Kunden weiterreichen. Ersatzteilpreise und Werkstattkosten, insbesondere die Stundenverrechnungssätze, sind zuletzt schneller gestiegen als die Inflation, wie auch die Tagesschau berichtet. Zudem treiben Schäden durch Hagel, die vor allem im Süden Deutschlands häufiger auftreten, die Preise nach oben, so EFAHRER.

Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) weist außerdem auf die besonders hohen Reparaturkosten für Elektroautos hin. Obwohl E-Autos seltener in die Werkstatt müssen, sind die Reparaturkosten pro Schadenfall im Durchschnitt bis zu 25 Prozent höher als bei herkömmlichen Autos, erklärt der GDV.

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Spar-Tipps: Verbraucherschützer raten zur Vorsicht bei Vergleichsportalen

Die großen Vergleichsportale wie Check24 bieten oft Unterstützung beim Versicherungsabschluss, Autokauf oder bei der Urlaubsbuchung. Doch die Unabhängigkeit dieser Plattformen ist begrenzt, da nicht alle Anbieter vertreten sind. Der Bund der Versicherten (BdV) rät daher, stets mehrere Portale zu vergleichen oder direkt bei den Versicherern nachzusehen, da sonst relevante Angebote übersehen werden könnten.

Der BdV selbst stellt einen Tarifwechsel-Vergleichsrechner zur Verfügung, der für eine schnelle Übersicht über die Optionen nützlich ist. Außerdem empfiehlt es sich, einmal jährlich die tatsächlich gefahrenen Kilometer mit der im Vertrag angegebenen Fahrleistung abzugleichen, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Für eine passende und faire Absicherung sollten Autofahrer gut abwägen, welche Leistungen in ihrer Police enthalten sein müssen und welche entbehrlich sind. Nach Ansicht des BdV ist etwa eine Insassen-Unfallversicherung oft überflüssig, da solche Schäden bereits durch die Kfz-Haftpflicht abgedeckt sind, die in Deutschland ohnehin Pflicht ist. Auch den Rabattschutz bewertet der BdV kritisch: "Der ist nicht nur teuer, sondern bindet den Versicherungsnehmer an einen Anbieter."

Es gibt jedoch auch Leistungen, die Autofahrer nicht vernachlässigen sollten. So empfiehlt der BdV eine pauschale Abdeckung von 100 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Zusätzlich ist eine "Mallorca-Police" für Haftpflichtschutz bei Mietwagen im Ausland sinnvoll, ebenso wie die Absicherung von Tierschäden. Gerade bei Autoversicherungen gilt es, die wichtigsten Punkte im Blick zu behalten. Alle Informationen zur Kfz-Versicherung, auch mit Hinblick auf Besonderheiten für E-Autos, hat EFAHRER umfassend aufbereitet.

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