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Stephen Hawking: Das Ende der Welt ist nah

Stephen Hawking unterstützt die Breakthrough-Initiative, die das All nach außerirdischer Intelligenz absucht. (Bild: ddp)
Stephen Hawking unterstützt die Breakthrough-Initiative, die das All nach außerirdischer Intelligenz absucht. (Bild: ddp)

Das größte Physikgenie unserer Zeit sieht schwarz für unsere Zukunft auf der Erde, und das schon in relativ naher Zukunft. Und Stephen Hawking kennt eine Menge Gründe, die dem menschlichen Leben den Garaus machen könnten!

Es kann einem schon Angst und Bange werden, wenn man sich anschaut, was Stephen Hawking zum Zustand der Menschheit gesagt hat: „Wir stehen vor gewaltigen und überaus beunruhigenden Umweltproblemen: Klimawandel, Lebensmittelsicherheit, Überbevölkerung, Rückgang der Artenvielfalt, Epidemien, Übersäuerung der Meere. All diese Phänomene zeigen uns, dass wir gerade am gefährlichsten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte stehen. Wir haben die Technologien entwickelt, die den Planeten, auf dem wir leben, nach und nach zerstören, aber nicht die Fähigkeit, der Erde zu entkommen.“

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Puh, da muss man erst einmal durchschnaufen. Schließlich kommt die Warnung von einem Mann, der in Cambridge jahrzehntelang den ehemaligen Lehrstuhl Isaac Newtons innehatte und unbestritten zu den klügsten Köpfen unserer Zeit gehört. Hawking hat in der Vergangenheit schon öfter betont, dass der Erde „beinahe mit Gewissheit“ eine Katastrophe bevorsteht, welche die Menschheit ausrotten könnte. „Ich glaube nicht, dass wir noch weitere 1000 Jahre überleben werden, ohne unseren fragilen Planeten zu verlassen“, sagte er im vergangenen Jahr. Kürzlich sprach er sogar nur noch von 100 Jahren.

Die Gefahr der künstlichen Intelligenz

Zu all diesen Dinge, die die Zukunft der Menschheit auf der Erde bedrohen, kommt ein weiteres, vor dem Hawking ebenfalls schon seit Jahren warnt: Künstliche Intelligenz. Natürlich profitiert der Mensch von smarten Erfindungen wie dem Sprachcomputer, der dem Physiker selbst eine Stimme verleiht, seit sie ihm durch die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) genommen wurde. Die Maschine lernt, wie Stephen Hawking denkt und schlägt ihm selbst Wörter vor, die er als nächstes benutzen könnte. Am Ende muss er sie via Blickkontakt nur noch bestätigen – eine wahnsinnig hilfreiche Erfindung und dazu gedacht, dem Menschen zu dienen. Aber das muss nicht immer so bleiben.

Werden intelligente Computer für die Menschheit zum Problem? (Bild: ddp)
Werden intelligente Computer für die Menschheit zum Problem? (Bild: ddp)

Hawking fürchtet Entwicklungen, die der Intelligenz der Menschen gleichkommen oder diese sogar überrunden könnten: Da der Mensch durch langsame biologische Evolution beschränkt ist, könnte er nicht konkurrieren und würde verdrängt werden. Daran könnte nicht einmal der Einsatz Erbgut verändernder synthetischer Biologie rütteln: „Es würde 18 Jahre dauern bis man beim Menschen einen Fortschritt sieht“, sagte er der „Financial Times“. „Im Gegensatz dazu verdoppeln Computer gemäß Moore’s Gesetz alle 18 Monate ihre Rechengeschwindigkeit und ihre Speicherfähigkeit.“

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Mehr als gruselig findet er auch die Vorstellung von modernen Waffen wie autonom agierender Drohnen, die nach vordefinierten Kriterien Menschen suchen und eliminieren könnten. Gar nicht zu sprechen davon, dass moderne Maschinen schon heute viele Arbeitsplätze ersetzen, dieser Trend sich auch in der Mittelschicht immer weiter verstärken wird und die soziale Ungleichheit immer größer werden lässt.

Aliens könnten die Erde erobern

Wo viele der Gefahren für die Menschheit selbst gemacht sind, könnte das Leben auf der Erde laut Hawking auch durch technisch überlegene Außerirdische gefährdet sein. Sollten sie die Erde besuchen, könne das etwa so ausgehen wie bei Kolumbus’ Entdeckung Amerikas, sagte er vor Jahren in einer Dokumentation und fügte an: „Was für die eingeborenen Amerikaner nicht gut ausging. Solche fortschrittlichen Aliens werden vielleicht Nomaden, die darauf aus sein könnten, was immer sie erreichen können zu erobern und zu kolonisieren.“

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Hawking ist kein Mann, der vor irgendetwas die Augen verschließt. Dass es außerirdisches Leben und Intelligenz gibt, hält er für sehr wahrscheinlich. Und was es gibt, will ein Mann wie er auch kennen. Darum unterstützt der Astrophysiker unter anderem mit dem russischen Milliardär Juri Milner die Breakthrough-Initiative. Ein auf zehn Jahre angelegtes Programm, innerhalb dessen eine Million erdnahe Sternensysteme und die hundert nächsten Galaxien auf Zeichen außerirdischer Intelligenz gescannt werden. Kostenpunkt: 100 Millionen US-Dollar.

Die einzige Rettung führt ins All

Überhaupt ist laut Hawking das All auf Dauer die einzige Möglichkeit, die den Menschen bleibt: „Für die Zukunft der Menschheit müssen wir weiter das Weltall erkunden“, sagte er 2016 in einem Vortrag an der Universität Cambridge. Bricht die Katastrophe erst einmal aus, ist es zu spät: „Bis dahin sollten wir uns ins All ausgebreitet haben und zu anderen Sternen, sodass ein Desaster auf der Erde nicht das Ende der Menschheit bedeuten würde.”

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In der BBC-Dokumentation „Expedition New Earth“, die im Sommer ausgestrahlt werden soll, geht er daher der Frage nach, wie realistisch es für die Menschen ist, einen anderen Himmelskörper zu besiedeln. Die größten Chancen dafür sieht Hawking auf dem Mars: Vorausgesetzt, die Menschen schaffen es, dort Kolonien zu errichten, in denen sie sich selbst versorgen können. Der Haken: Konkrete Programme dazu gibt es nicht. Auch wenn die NASA angekündigt hat, bemannte Missionen zum Mars schicken zu wollen – im besten Falle würde es Jahrzehnte dauern, einen solchen Plan in die Tat umzusetzen.

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