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Wie ein Stierkämpfer: Die Erfolgsstory des Sergio Ramos

Sergio Ramos feiert gegen Deutschland seinen 150. Einsatz für Spanien

Die Geschichte seines bewegten Lebens trägt Sergio Ramos unter der Haut.

Wenn den extrovertierten Kapitän der spanischen Nationalmannschaft etwas besonders bewegt, ruft er seinen Kumpel Rodrigo Galvez an. Und die Tattoonadel sticht zu. Der muskulöse Körper des 31-Jährigen ist übersät von Andenken an seine Heimat Sevilla und Liebesbotschaften an die Familie. Und er erzählt von einer außerordentlichen Karriere.

Ramos verfügt über eine Titelsammlung, die selbst den großen Cristiano Ronaldo, seinen untätowierten Klub-Kollegen bei Real Madrid, neidisch macht: Weltmeister, zweimal Europameister, dreimal Champions-League-Sieger, viermal spanischer Meister. Und das soll noch lange nicht das Ende sein.

Im Duell mit Deutschland am Freitag (20.45 Uhr im LIVETICKER) in Düsseldorf läuft Ramos zum 150. Mal für Spanien auf. Den WM-Pokal, der seine rechte Wade ziert, würde er sich nach einem weiteren Triumph im Sommer nur allzu gerne noch einmal nachstechen lassen.

Ramos mit Qualitäten eines Matadors

"Mir wurde früh vermittelt, dass man im Leben viel erreichen kann, wenn man kämpft. Ich habe andalusisches Blut", sagt der eisenharte Verteidiger zu seinem Erfolgsrezept. Aufgewachsen ist er in einer Region, in der Stierkampf zum Volksgut gehört. Seine Mutter schickte ihren Sohn lieber auf den Fußballplatz, dort ist Ramos immer auch ein Stück weit Matador geblieben.

"Wenn ich auf dem Feld stehe und alles vergesse, dann habe ich tatsächlich das Gefühl, ich habe die Qualitäten eines Matadors", sagte er einst.

Der wuchtige und torgefährliche Verteidiger, den nur noch Torhüterlegende Iker Casillas mit 167 Länderspielen übertrumpft, kämpft mit allen Mitteln und immer bis zur letzten Sekunde gegen seine Gegner. Und polarisiert dabei.

Schon 21-mal flog Ramos im Klub vom Platz - und hat damit im spanischen Fußball einen unrühmlichen Rekord aufgestellt. Nur in der Nationalmannschaft, für die er bereits als 18-Jähriger debütierte, hat er noch immer eine weiße Weste. Das gilt auch für Duelle mit Deutschland bei großen Turnieren. Sowohl im Finale der EM 2008 als auch im Halbfinale der WM 2010 setzte sich sein Team mit 1:0 durch.

WM-Titel im Visier

Auch bei der WM in Russland will Ramos wieder mit der "Furia Roja" angreifen. Gruppengegner sind dann Portugal, Iran und Marokko. Und die dürften gewarnt sein.

Mit neun Siegen und einem Unentschieden hatte sich Spanien den Gruppensieg in der Qualifikation gesichert und das letztlich nicht qualifizierte Italien in die Playoffs geschickt. "Wir freuen uns auf die WM und nehmen jeden Gegner an", sagte Nationaltrainer Julen Lopetegui durchaus angriffslustig. Und setzt dabei auf die Power seines Matadors.