„Stiller Feind“ - Russische Gasgranaten machen ukrainische Gräben zur Todesfalle
Russland setzt im Donbass zunehmend chemische Waffen ein und zwingt mit ihnen ukrainische Soldaten zur Flucht, wodurch sie leichte Ziele werden. Der Mangel an Gasmasken verschärft die Lage für die Ukrainer.
Der Grabenkrieg im Donbass in der Ukraine wird durch einen „stillen Feind“ noch gefährlicher: Gas. Wie der „Kyiv Independent“ berichtet, greifen russische Truppen zunehmend zu chemischen Waffen, um Fortschritte in Gebieten wie Pokrowsk zu erzielen. Das ukrainische Militär hatte bis Januar 2024 etwa 600 Gasangriffe seit Beginn des Krieges registriert. Seitdem hat sich ihre Anzahl auf etwa 4000 erhöht.
Einsatz von Drohnen zur Gasverbreitung
Russische Drohnen werfen die Gasgranaten präzise in die Gräben der ukrainischen Soldaten. Ohne Gasmaske bleibt den Soldaten oft nur die Flucht, wodurch sie zu leichten Zielen für Drohnen und Artillerie werden. Laut dem „Telegraph“ handelt es sich meist um CS-Gas oder Chlorpikrin, ein während des Ersten Weltkriegs entwickeltes chemisches Kampfmittel.
Viele ukrainische Soldaten fühlen sich schlecht vorbereitet und unzureichend ausgerüstet. Die Meisten haben keine modernen Gasmasken und verlassen sich auf sowjetische Modelle, die oft nicht mehr zuverlässig sind. Der ukrainische Oberst Artem Vlasiuk, zuständig für Strahlenschutz, Chemie und Biologische Verteidigung, betonte, dass lokale Kommandeure sicherstellen müssten, dass die Truppen gut ausgerüstet und vorbereitet seien.
US-Sanktionen gegen Russland
Nicht nur die Ukraine selbst, sondern auch internationale Organisationen wie die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) und die Vereinten Nationen könnten bald tätig werden. Die USA haben bereits Sanktionen gegen russische Institutionen verhängt, da die eingesetzten Gase unter die Verbote der Chemiewaffenkonvention von 1993 fallen.