"Stimmen der Coronakrise": So unterschiedlich trifft uns die Pandemie
Am 27. Januar 2020 informierte das Gesundheitsamt die Öffentlichkeit über den ersten Coronavirus-Fall in Deutschland. Anlässlich dieses besonderen Jahrestages zeigt der Pay-TV-Sender History am 28. Januar 2021 um 19:25 Uhr die eigenproduzierte Dokumentation "Stimmen der Coronakrise". Im Mittelpunkt stehen persönliche Erlebnisse und Eindrücke von unterschiedlich Betroffenen, die chronologisch aufgearbeitet wurden. Auf www.history.de gibt es die Doku bereits ab dem 21. Januar dauerhaft zu sehen.
Erlebte Geschichte
Bereits im Frühjahr 2020 initiierte History das Projekt "Corona - Gemeinsam allein" und rief seine Zuschauer dazu auf, besondere Momente aus der Corona-Zeit als Video festzuhalten und einzureichen. "Uns war schon sehr früh klar, dass hier etwas Großes, bisher nie Dagewesenes passiert. Etwas das in die Geschichtsbücher eingehen wird", erläutert Tom Block, Autor, Regisseur und Produzent der neuen History-Dokumentation, im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news die Idee dahinter.
"Wir haben zahlreiche Videos zu den unterschiedlichsten Themen bekommen und auch das Netz nach interessanten Geschichten durchforstet." Herausgekommen sei schließlich ein Stimmungsbild, das zeigt, "wie unterschiedlich man diese Pandemie wahrnehmen kann und wie unterschiedlich die Leute betroffen sind."
So erleben die Menschen die Pandemie
Der reisebegeisterte Mike hielt etwa seinen Corona-Test auf offener Straße in einem Video fest. In dem Beitrag wartet er im Auto vor der Praxis seiner Ärztin, die im Vollschutz einen Abstrich nimmt. Der Test fällt schließlich positiv aus. Später schildert er seine Zeit in der Quarantäne und wie ihn immer mehr Freunde mit Verschwörungstheorien belehren wollen.
Videos von Corona-Leugnern oder Verschwörungstheoretikern fanden sich unter den zahlreichen Einsendungen übrigens nicht. "Es gibt jedoch einige Videos, die sich auch kritisch mit den Corona-Maßnahmen auseinandersetzen", führt Block weiter aus.
Fast unglaublich klingt insbesondere auch die Geschichte der beiden Brüder Julian und Nico Schmieder. Die beiden sind mit dem Fahrrad auf dem Weg zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio, als die Corona-Krise ausbricht. Die Rückkehr nach Deutschland wird für sie zu einer Odyssee. In ihrem Beitrag vom Flughafen erzählen sie von ihrem Weg zurück in die Heimat.
Besonders berührt habe den Regisseur unter anderem das Video von Justin aus Konstanz. Er wurde als Pendler zu Beginn der Pandemie aufgrund der Grenzschließungen von seinem Job in der Schweiz freigestellt. Auf einem Spaziergang trifft er auf zwei Schwestern, die an der Grenze zwischen Deutschland und Schweiz Zeit verbringen - getrennt von einem Grenzzaun.
"Ich bin selbst viel unterwegs. Durch die Grenzschließungen plötzlich so eingeschränkt zu sein, hat sicherlich viele schwer getroffen. Das Bild von den beiden Schwestern am Zaun trifft diese Thematik meiner Meinung nach sehr gut." Auch andere beherrschende Themen wie Home-Schooling, Hamsterkäufe oder Existenzangst spiegeln sich in den eingereichten Videos wider.
Tolle Corona-Frisuren
Neben den zahlreichen Gänsehaut-Momenten kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. "Ich habe mich sehr gefreut, als ich über Andreas Song gestolpert bin", erinnert sich Block. Er singt über seine "tolle Corona-Frisur" und dient als musikalische Untermalung für eine Montage aus diversen Beiträgen zu diesem Thema.
Denn eines wird in den Videos besonders deutlich: Die Pandemie betrifft uns alle und viele dürften sich in den Beiträgen wiedererkennen. "Die Krise, die wir alle zu bewältigen haben, bietet auch die Chance, stärker zusammenzuwachsen", ist sich Block sicher. "Wir besinnen uns auf das Wesentliche und suchen verstärkt den Kontakt zu den Menschen, die uns wichtig sind." Er selbst habe die vergangenen Monate gemeinsam mit seiner Freundin im Homeoffice verbracht und die Zeit des Lockdowns gut meistern können. "Diese Krise hat uns noch stärker zusammengeschweißt."
Die Dokumentation endet schließlich mit der Ankündigung der weltweit ersten Impfstoffe, die ab der zweiten Dezemberhälfte eingesetzt werden. Ein Ende der Krise ist jedoch noch nicht abzusehen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, steht bisher noch nicht fest. Material gäbe es laut Block aber sicherlich zu Genüge.