"Da stimmt was nicht!" - "Bares für Rares"-Experte deckt Pfusch an Pickelhaube auf

Horst Lichter (Mitte) bekam beim Anblick einer militärischen Kopfbedeckung große Augen: "Da kann ich doch glatt selbst die Expertise machen", glaubte der "Bares für Rares"-Moderator. "Das ist eine Pickelhaube, und das, äh, das ist witzig. Keine Ahnung", stutzte er in der Mittwochsausgabe der Trödelshow dann doch. Es gab noch mehr, das bei diesem Objekt stutzig machte ...

Zum Glück war auch diesmal wieder ein echter Experte anwesend: Albert Maier wusste weiter. Die Pickelhaube besaß eine Schutzkappe aus Stoff mit der roten Zahl 96. "Diese Zahl stand für das 7. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 96. Die Stoffhaube kam auch bei Manövern zum Einsatz, zur Tarnung und damit die Embleme geschützt waren", erklärte Maier. Aber wo hatte der Verkäufer die Haube her?

"Erzähl mir nicht, das ist noch aus deiner Familie?", grübelte Lichter. "Nein, nicht ganz", entgegnete der Verkäufer. "Ich habe das vor etwa 40 Jahren gegen einen Gusseisenofen getauscht." - "Ob das so ein guter Tausch war, was meinst du?", zweifelte der Moderator. Doch Peter Starke war sich sicher: "Ja!"

Doch auch Albert Maier musste zugeben: "Ihr Helm macht mir leider Schwierigkeiten. An ihm wurde sehr viel rumgebastelt". Es fehlten die originalen Sternschrauben an der Spitze des Helms. Aber noch "viel spannender und interessanter" waren die Embleme - diese passten laut Expertise nicht zusammen.

Das untere Wappenemblem mit dem Wahlspruch "Mit Gott für König und Vaterland" deutete auf einen normalen Offiziershelm aus dem Preußischen Heer. Doch das obere und sehr seltene Emblem mit den beiden gekrönten Löwen und zwei Kranichen wies auf das bekannte Fürstentum Reuß in Thüringen hin. Hier läge der Wert des Helms bei 6.000 bis 8.000 Euro.

Doch leider handelte es sich um einen normalen preußischen Militärhelm, bei dem erst später das fürstliche Wappen angebracht wurde. Dafür sprach auch die typisch in grünem und roten Stoff vernähte Innenseite der Pickelhaube. Deshalb lag die Schätzung des Experten doch "nur" bei 800 bis 1000 Euro.

Verkäufer Starke war dennoch dankbar für die Händlerkarte. Sein Wunschwert lag bei 1000 Euro, "aber da dachte ich noch, alles wäre original und passe zusammen". Abzuwarten war, ob die Händler Interesse an diesem Militariaobjekt haben würden. Und Horst Lichter warnte noch scherzend: "Pass auf, dass die Händler dir keinen Ofen in Zahlung geben!"

Peter Starke war gespannt auf die Einschätzung der Händler. Auch wenn an seiner Pickelhaube mit Schutz ziemlich rumgeschraubt wurde, war sie dennoch "sehr, sehr rar und sehr alt", so der Verkäufer. Doch auch die Händler reagierten erst mal skeptisch. "Ist das original?", fragte Markus Wildhagen (Bild), und Fabian Kahl ahnte: "Das ist doch gebastelt!"

Julian Schmitz-Avila (links) startete die Bieterrunde mit 300 Euro und wurde von Daniel Meyer (rechts) und Fabian Kahl überboten. Letzterer fand sogar noch einen alten 100-Reichsmark-Schein in der Haube. "Den gibt's aber nur dazu, wenn sich jemand entschließt zu kaufen", lachte der Besitzer. Den Geldschein hatte er beim ersten Putzen des Helms entdeckt.

Daniel Meyer fand Gefallen an dem Militärobjekt "samt Haube, Ordensspange und 100 Mark" und bot 600 Euro. Danach gab es ein kleines Wettduel zwischen Meyer und Schmitz-Avila, "auch wenn der Zustand kein Einser-Zustand ist. Das ist eine Zwei minus." Dennoch boten sich die beiden auf 800 Euro hoch. Den Zuschlag erhielt Daniel Meyer.

Ebenfalls am Mittwoch bei "Bares für Rare": Ein Spielautomat aus den 1950er-Jahren der Tura-Automatenfabrik wurde für 700 Euro von Daniel Meyer erworben, auch wenn der Verkäufer einen Wert von 1000 bis 2000 Euro angepeilt hatte.

Eigentlich wollte die Verkäuferin nur 50 Euro für die Wasserkaraffe aus den 1920er-Jahren - so viel hatte sie selbst einst bezahlt. Doch Händlerin Elisabeth Nüdling war das hübsche Teil aus 835er-Silber 400 Euro wert.

Dieses hübsche Schmuckset wurde aus 750er-Gold handgefertigt und stammt aus den 1990er-Jahren. Heide Rezepa-Zabel erwägte einen Schätzwert von 900 bis 1.100 Euro, doch Händlerin Elisabeth Nüdling bot sogar 1.600 Euro.

Ein Geologenkompass aus der Zeit um 1926 der Firma F.W. Breithaupt & Sohn aus Kassel wurde für 200 Euro an Händler Fabian Kahl verkauft.