Straßenumbenennung: SPD Mitte will Mohrenstraße in Amostraße umbenennen

Berlin. Sicher ist, die Berliner U-Bahn-Station Mohrenstraße soll umbenannt werden. Viele Menschen empfinden den Namen als rassistisch. Doch unsicher ist bislang, wie die Station künftig heißen soll. Nun unterstützt die SPD Mitte einen Vorschlag, der schon länger diskutiert wird: Sie will die Straße und damit einhergehend auch die Station nach dem Philosophen Anton Wilhelm Amo (1703 - vermutlich 1753) benennen. Das bestätigte Julia Plehnert, Co-Sprecherin Projektgruppe Postkolonialismus der SPD Mitte, der Berliner Morgenpost am Donnerstag.

„Nach heutigem Stand schadet der derzeitige Straßenname der Stadt“, sagte Plehnert und fügte an: „Rassistische Denk- und Handlungsmuster müssen als Folge des Kolonialismus betrachtet werden. Wir brauchen einen Perspektivenwechsel im Umgang mit Deutschlands Kolonialvergangenheit.“ Plehnert zufolge ist Amo ein geschätzter Intellektueller seiner damaligen Zeit, der nicht in das alltägliche Bild über Afrika hineinpasse. In einer Pressemitteilung der SPD Mitte heißt es: „Damit soll eine historische Persönlichkeit afrikanischer Herkunft geehrt werden, die eng mit der Geschichte des Straßennamens verbunden ist.“ Die Vorschläge zur Umbenennung der Mohrenstraße in Amostraße gibt es schon länger. Das Bündnis „Decolonize Berlin“ setzt sich schon seit Jahren für den neuen Namen ein.

Namensgebung wird in der BVV Ende August behandelt

Amo gilt als erster afrikanischer Philosoph in Deutschland. Er wurde als Einjähriger nach Deutschland verschleppt und dem Fürsten vo...

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