Strafzölle geplant - Südostasien stemmt sich gegen Chinas Exportflut

E-Autos von BYD verkaufen sich weltweiit.<span class="copyright">Getty Images</span>
E-Autos von BYD verkaufen sich weltweiit.Getty Images

Chinas Nachbarstaaten wie Thailand ergreifen Maßnahmen gegen Exportpolitik im Reich der Mitte. Strafzölle und Steuern sollen die eigenen Märkte schützen. Denn Experten warnen vor wirtschaftlichen Schäden durch Chinas subventionierte Waren.

Einige südostasiatische Länder reagieren auf Chinas steigende Exporte mit neuen Schutzmaßnahmen. Dazu gehören Indonesien, Thailand und Malaysia. Laut dem „Handelsblatt“ befürchten Experten, dass die Staaten der Region wirtschaftliche Schäden erleiden könnten, wenn sie keine Schutzmaßnahmen ergreifen. Payong Srivanich, Vorsitzender der thailändischen Wirtschaftsvereinigung JSCCIB, warnte in dem Bericht: „Wenn die Regierung keine neuen Maßnahmen ergreift, um Thailand besser vor chinesischen Produkten zu schützen, werden wahrscheinlich noch mehr Unternehmen schließen müssen.“

USA erheben hohe Sonderzölle auf Chinas E-Autos

Die USA und Europa schützen ihre Märkte bereits mit Strafzöllen, was Hersteller wie BYD und Geely trifft. Um diese hohen Extra-Abgaben zu umgehen., leitet China seine Exporte nach Südostasien um.

Laut „Handelsblatt“ ergreifen Indonesien, Thailand und Malaysia jetzt ähnliche Maßnahmen. Indonesiens Handelsminister Zulkifli Hasan prüft neue Importzölle von bis zu 200 Prozent auf Waren wie Textilien und Schuhe. Er betonte in dem Bericht: „Wenn die USA solche Zölle erheben können, können wir das auch tun, um sicherzustellen, dass unsere mittelständischen Unternehmen und unsere Industrie überleben."

Thailand führte laut dem Bericht im Juni eine siebenprozentige Steuer auf Importe unter 40 Euro Warenwert ein. Damit will die Regierung Billigprodukte aus China unattraktiv machen. Malaysia habe sich bereits für einen ähnlichen Schritt entschieden, hieß es abschließend.

China erzielt riesige Handelsüberschüsse, auch mit Deutschland

Viele Regierungen kritisieren, dass China andere nationale Märkte mit staatlich subventionierten Billigwaren flutet. Das Ungleichgewicht zwischen chinesischen Exporten und Importen zeigen Daten für das Jahr 2023: Laut Statista lieferte China Waren für rund 3,4 Billionen Dollar (3,06 Billionen Euro) in andere Länder. Der Wert der von China eingeführten Waren belief sich demnach auf 2,56 Billionen Dollar (2,31 Billionen Euro). Damit erzielte China einen Handelsüberschuss von rund 750 Milliarden Euro.

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes erzielte China im Handel mit Deutschland einen Überschuss von 59,8 Milliarden Euro. Deutschland kaufte also im Reich der Mitte wesentlich mehr Waren als es dorthin absetzte.