Malware-Attacken steigen auf ein Vielfaches

Computer haben mit Schadprogrammen zu kämpfen

Computer sind in vielen Berufen heute unverzichtbar, und auch im Privatleben geht fast nichts mehr ohne. Das macht Rechner zu einem beliebten Angriffsziel von Kriminellen. Alarmierend: In den vergangenen zwei Jahren gab es mehr Malware-Attacken als in den vergangenen zehn Jahren zusammen.

Malware macht Computernutzern das Leben schwer (Symbolbild: thinkstock)
Malware macht Computernutzern das Leben schwer (Symbolbild: thinkstock)

Del Jaljaa hat mehr Arbeit als je zuvor. Der Mann besitzt ein Geschäft für Computerreparaturen in San Francisco. Fünf- bis zehnmal am Tag suchen verzweifelte Menschen seine Hilfe, da ihr Rechner mit Malware infiziert wurde. „Das ist unser tägliches Brot“, sagte Jaljaa im Gespräch mit „CNet“.

Die Anzahl der Schadprogramm-Infektionen sei gravierend gestiegen, berichtet das US-Technikportal. Nach Informationen von „AV-Test“ seien die Maleware-Erkennungen 2014 auf 143 Millionen Fälle nach oben geschossen – und damit im Vergleich zu 2013 um 73 Prozent gewachsen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Effektivität von Antivirus-Software. Softwarefirmen wie „Malwarebytes“ und „Kaspersky“ berichten von ähnlichen Tendenzen. In den vergangenen zwei Jahren soll es laut „CNet“ mehr Malware-Attacken als in den letzten zehn Jahren insgesamt gegeben haben.

Hinter dem Negativtrend vermuten Experten einen vereinfachten, breiteren Zugang zu Schadprogrammen: Hacker können sich allgemeine Malware-Codes heutzutage sogar kostenlos herunterladen. Anschließend verändern sie den Text des Computerprogramms minimal, so dass der Schutz herkömmlicher Antiviren-Software nicht mehr greift. Die Folgen sind fatal: Es kursieren immer mehr und komplett verschiedenartige Viren, Würmer und Trojanische Pferde.

Um der Situation Herr zu werden, sucht die Sicherheitsindustrie derzeit nach Lösungen. Eine neue Methode zum Beispiel setzt darauf, das Verhalten von Malware und deren Ziele zu erforschen. Doch die rasante Entwicklung von Schadprogrammen setzt Experten unter Druck. Bei dem Tempo sei es nicht möglich, mehr infizierte Software abzuwehren, sagte Jérôme Segura von „Malwarebytes“ gegenüber „CNet“.

Aber Nutzer können sich schützen – indem sie zum Beispiel erst mal überhaupt ein Antiviren-Programm und andere Sicherheitstools auf ihrem Rechner installieren, erklärte Jaljaa. Um geschützt zu bleiben, seien außerdem regelmäßige Updates wichtig.