Street-Art für die Ukraine: Georgische Künstler sprühen für den Frieden

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind in Städten überall auf der Welt gemalte und gesprühte Sympathiebekundungen aufgetaucht.

Auch in der georgischen Hauptstadt Tiflis: Einige Straßenkünstler malen Kämpfer - andere Kinder und Familien, symbolträchtige Darstellungen mit starken Botschaften - oftmals in Blaugelb, den ukrainischen Nationalfarben.

Die Bilder kommen gut an bei den von Euronews befragten Passanten in Tiflis. "Der Krieg in der Ukraine ist auch unser Krieg, wie er ausgehen wird, betrifft auch unser Land", erklärt eine Frau. "Ich hoffe, dass die Ukraine gewinnt. Wir sollten sie unterstützen, zumindest mit Plakaten und Fahnen."

Ein junger Mann fügt hinzu: "Ich unterstütze alle Initiativen für die Ukraine, auch diese Wandbilder, die ich für eine der besten Ausdrucksformen halte."

"Wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, ihnen zu helfen, müssen wir andere Wege der Unterstützung finden.", sagt ein anderer Passant. "Was in der Ukraine geschieht, ist ein Kriegsverbrechen und reinster Horror."

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Wandbild in Tiflis: Der Junge, der allein über die Grenze flüchtete. - Euronews

Der Junge, der allein die Grenze überquerte

Viele Bilder stammen von Giorgi Gagoshidze - bekannt unter dem Künstlernamen Gagosha. Er sagt, dass ihm die Geschichten ukrainischer Kinder auf der Flucht besonders nahe gehen.

"Meiner Meinung nach besteht der Sinn der Kunst darin, Geschichten über die Ereignisse zu erzählen, die um einen herum geschehen. Und die aktuellen Ereignisse in der Ukraine betreffen uns alle. Ich versuche, diese Gefühle in meinen Werken auszudrücken.

Dieses Wandbild erinnert an das berühmte Foto eines Kindes, das allein die Grenze überquerte. Seine Familie ist nur noch eine Vorstellung, nicht mehr Realität."

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Wandbild von Nika Dzamiashvili: Soldat verabschiedet sich vons einer Frau - Euronews

Auch in der viertgrößten Stadt Georgiens, Rustawi sind Straßenkünstler aktiv. Nika Dzamiashvili malt die Liebesgeschichten von ukrainischen Kämpfern. Er zeigt auf eine bemalte Mauer:

"Dieses Bild zeigt, wie sich ein Soldat von seiner Frau verabschiedet. Der dazugehörige Vers gleich daneben stammt von einem Freund. Ich versuche, wichtige Botschaften in der Stadt zu hinterlassen."

Es sind Bilder, die zum Hinschauen animieren und den Finger auf das legen, was die Menschen in Georgien gerade beschäftigt: der Wunsch nach Frieden in der Ukraine.