Streifenwagen erfasst Kind - Junge (5) stirbt nach Unfall in Kassel - jetzt sucht die Polizei Zeugen

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Ein Blaulicht (Symbolbild)Jens Büttner/dpa

Ein fünf Jahre alter Junge wird in Kassel beim Überqueren einer Straße von einem Streifenwagen erfasst und stirbt. Jetzt suchen die ermittelnden Behörden nach Zeugen.

Ein fünfjähriger Junge wird bei einer Einsatzfahrt in Kassel von einem Streifenwagen erfasst und tödlich verletzt. Nun ermittelt das Hessische Landeskriminalamt, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte und ob das Kind allein unterwegs war. Die Behörde führe die Untersuchungen aufgrund der schwerwiegenden Folgen, teilte die Polizei mit.

Polizeiauto erfasst Fünfjährigen - tödlich verletzt

Der Fünfjährige wollte nach bisherigem Kenntnisstand der Polizei am Dienstagabend eine Straße überqueren, als das Polizeiauto mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn ihn erfasste. Rettungskräfte brachten den Jungen ins Krankenhaus, wo er noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlag. Ein Gutachter wurde zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens hinzugezogen. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.

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Wie die betroffene Familie des Kindes bekämen auch die beteiligten Polizeibeamten Hilfsangebote, sagte der hessische Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jens Mohrherr. „Es gibt ein dienstliches psychosoziales Netzwerk, das nun natürlich aufgespannt ist, um sie zu unterstützen“, erklärte er.

„Das macht psychisch etwas mit den Kollegen“

„Wenn ein Mensch durch Dienstausübung zu Tode kommt, egal unter welchen Umständen, ist das das absolute Worst-Case-Szenario, das einer Kollegin oder einem Kollegen passieren kann“, so Mohrherr. Insbesondere der Fahrer oder die Fahrerin eines Streifenwagens habe „ganz normal im Straßenverkehr, aber auch unter Berücksichtigung der Sonder- und Wegerechte mit Blaulicht und Martinshorn“ die Verantwortung zu tragen. „Und dann passiert das Unvorstellbare. Das macht psychisch natürlich erheblich etwas mit den Kolleginnen und Kollegen, die im Wagen gesessen haben.“

Um den Unfall zu rekonstruieren, haben die ermittelnden Behörden einen Sachverständigen hinzugezogen. Erste Augenzeugen des Unfalls wurden bereits befragt. Die richterliche Anordnung einer Obduktion des Leichnams des verstorbenen Kindes wird noch am Mittwoch beantragt werden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Behörden suchen nach Zeugen

An der Stelle, an der das fünfjährige Kind die Straße überquert haben soll, wird
die in stadtauswärtiger Richtung verlaufende Holländische Straße in drei Spuren
unterteilt. Auf der linken der drei Fahrbahnen - einer sogenannten
Linksabbiegespur - sollen sich zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens mehrere
Fahrzeuge befunden haben und zwar an erster Stelle (unmittelbar vor der Ampel)
möglicherweise eine Limousine des Typs VW Passat, dahinter sollen zwei weitere
dunkle Autos gestanden haben. Die Insassen dieser Autos könnten für
die Ermittlungsbehörden wichtige Beobachtungen gemacht haben und werden daher
dringend gebeten, sich beim HLKA (Telefon: 0611 - 83-8300) zu melden.